Klinisch-psychologische Therapie wird ab 2026 Kassenleistung

Politik

Die klinisch-psychologische Krankenbehandlung wird ab dem Frühjahr 2026 als vollfinanzierte Kassenleistung erhältlich sein. Die Gesundheitskasse (ÖGK) hat – gemeinsam mit SVS und BVAEB – einen Gesamtvertrag mit dem Berufsverband Österreichischer Psychologinnen und Psychologen (BÖP) abgeschlossen, gaben die Beteiligten am Mittwoch bekannt. Pro Jahr werden 120.700 Behandlungseinheiten zur Verfügung stehen. Gesichert ist die Finanzierung laut ÖGK vorerst bis ins Jahr 2028.

Bisher gab es für klinisch-psychologische Behandlungen nur Kostenzuschüsse. Die neue Maßnahme soll zu einer Verbesserung der Versorgung von Menschen mit psychischen Erkrankungen führen, so die ÖGK in einer Presseaussendung.

Mit den ab dem kommenden Jahr bereitgestellten Behandlungseinheiten entfällt die Vorfinanzierung durch die Versicherten. Auch die Wartezeiten sollen sinken. Der Zugang wird ab Frühjahr 2026 über eine zentrale Servicestelle des Berufsverbandes BÖP erfolgen. Dort können sich Versicherte künftig anmelden, im Anschluss werden sie an Klinische Psychologinnen und Psychologen in Wohnortnähe vermittelt. Die Leistungen wollen „entsprechend der Bevölkerungsverteilung“ österreichweit bereitgestellt werden.

ÖGK-Obmann Huss: „Besonders wichtiger Beschluss“

Erfreut zeigte sich ÖGK-Obmann Andreas Huss, der von einem „besonders wichtigen Beschluss“ für die einheitliche Weiterentwicklung der psychosozialen Versorgung sprach. „Wir investieren gezielt in die psychische Gesundheit und stärken die Versorgung dort, wo der Bedarf seit Jahren steigt“, sagte er in einer Aussendung.

Leider sei die Finanzierung durch den Bund nur bis 2028 gesichert. „Wir werden alles daransetzen, um mit dem Bund eine dauerhafte Finanzierung sicherzustellen“, so der Obmann.

Berufsverband: „Wegweisender Schritt“

Der Berufsverband der Psychologinnen und Psychologen (BÖP) sprach in einer Aussendung von einem „wegweisenden Schritt“, mit dem es ab Frühjahr 2026 (das genaue Startdatum ist noch nicht ganz fix, Anm.) „erstmals in der Geschichte“ vollfinanzierte Kassenplätze für klinisch-psychologische Therapie geben wird. „Ein Meilenstein für die Psychologie in Österreich und ein wichtiger, längst überfälliger Schritt für eine bessere psychosoziale Versorgung der Menschen in Österreich“, so der BÖP.

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„Nach der Aufnahme klinisch-psychologischer Behandlung bzw. Psychologischer Therapie als Kassenleistung im Vorjahr sehen wir diesen neuen Schritt als einen monumentalen für alle Menschen in Österreich“, erklärte BÖP-Präsidentin Beate Wimmer-Puchinger. Kostenfreie Kassenplätze würden eine niederschwellige und qualitätsgesicherte psychosoziale Versorgung für ganz Österreich ermöglichen. Auch der Kostenzuschuss für klinisch-psychologische Behandlung / Psychologische Therapie wird neben den kostenfreien Kassenplätzen weiterhin bestehen – etwa für Plätze bei Wahltherapeutinnen und -therapeuten ohne Kassenvertrag.

Ministerin Schumann: „Besonderes Anliegen“

Sozial- und Gesundheitsministerin Korinna Schumann (SPÖ) erklärte in einem Statement gegenüber der APA, die Ausweitung des Angebots von Leistungen zur Behandlung von psychischen Erkrankungen sei ihr ein „besonders großes Anliegen“. „Jede und jeder Betroffene soll spüren können, dass die eigene seelische Gesundheit ernst genommen wird und Unterstützung nicht nur versprochen, sondern tatsächlich verfügbar ist.“

Die Ressortchefin verwies auf die „vielen gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Herausforderungen unserer Zeit“, diese hätten in den letzten Jahren „zu einer vermehrten Inanspruchnahme psychotherapeutischer Leistungen geführt“. „Immer mehr Menschen haben den Mut, sich Unterstützung zu holen – und es ist unsere Aufgabe, ihnen diese Hilfe verlässlich und ohne Hürden zugänglich zu machen.“ Auch Schumann erinnerte daran, dass „in diesem Sinne“ seit 1. Jänner 2024 die Leistungen der klinischen Psychologinnen und Psychologen der ärztlichen Hilfe gleichgestellt wurden.

Ebenso verwies die Ministerin darauf, dass bisher innerhalb der Sozialversicherung lediglich für den Bereich Psychotherapie und die klinisch-psychologische Diagnostik …read more

Source:: Kurier.at – Politik

      

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