Menschenrechtsaktivisten sehen in diesem Angriff ein schweres Kriegsverbrechen der Armee.
Bei einem Luftangriff der sudanesischen Armee auf einen Markt in einer Stadt in Nord-Darfur sind nach Angaben von Aktivisten mehr als hundert Menschen getötet worden. Hunderte Menschen seien bei der Attacke am Montag zudem verletzt worden, teilte das Komitee der Pro-Demokratie-Anwälte, das Menschenrechtsverletzungen im blutigen Konflikt im Sudan dokumentiert, am Dienstag mit. Unter den Opfern seien auch mehrere Kinder.
Bewohner umliegender Dörfer hatten sich demnach zum wöchentlichen Markttag in der Stadt Kabkabiya versammelt. Die Stadt wird seit Mai von der RSF-Miliz kontrolliert. Das Anwaltskomitee verurteilte den Luftangriff „auf das Schärfste“.
Tote auch in Nord-Kordofan
Bei einem weiteren Vorfall im Teilstaat Nord-Kordofan sei am Montag zudem eine Drohne explodiert, die dort Ende November abgestürzt war. Sechs Menschen, unter ihnen Kinder, seien getötet worden. In Nyala, der Hauptstadt von Süd-Darfur, seien außerdem bei einer Reihe von „wahllosen Luftangriffen“ Wohngebiete mit Fassbomben angegriffen worden, erklärten die Anwälte weiter. Die Angriffe seien Teil „einer anhaltenden Eskalationskampagne“ der sudanesischen Armee.
In dem nordostafrikanischen Land liefern sich die Armee von Militärherrscher Fattah al-Burhan und die RSF-Miliz seines früheren Stellvertreters Mohammed Hamdan Daglo seit April 2023 einen blutigen Machtkampf. Zehntausende Menschen wurden nach UN-Angaben bei den Kämpfen getötet, mehr als elf Millionen Menschen sind auf der Flucht. Es handelt sich um eine der schwersten humanitären Krisen weltweit. Beiden Kriegsparteien wurde vorgeworfen, Zivilisten anzugreifen und wahllose Angriffe auf Wohngebiete ausgeführt zu haben.
Source:: Kurier.at – Politik