Die reichsten Männer der Welt liefern sich ein Duell um Einfluss und Aufträge für die Raumfahrt. Der nächste US-Präsident sieht dabei genüsslich zu
Zusammen besitzen sie nach aktuellen Zuwächsen privat weltweit unübertroffene 680 Milliarden Dollar. Aber sie streiten sich wie kleine Jungs. Elon Musk und Jeff Bezos spielen das „Highlander”-Spiel – „Es kann nur einen geben“ – schon seit Jahren. Seit Donald Trump auf dem Rückweg ins Weiße Haus ist, hat die Rivalität neue Formen angenommen.
Es geht um Prestige, Einfluss und um zweistellige Milliarden-Aufträge der öffentlichen Hand. Der Tesla-und-SpaceX-Boss, extrovertiert und ständig wie auf Speed, hat dem Amazon-Gründer, still und bis in die Augenpartien schläfrig, neulich auf seinem Komunikations-Portal X mit Anlauf vors Schienbein getreten:
„Ich habe heute Abend in Mar-a-Lago erfahren, dass Jeff Bezos allen erzählt hat, dass @realDonaldTrump mit Sicherheit verlieren würde, also sollten sie alle ihre Aktien von Tesla und SpaceX verkaufen”, schrieb Musk, der seine Kommunikations-Plattform inflationär für Provokationen in eigener Sache nutzt.
Musk und Bezos buhlen um Trump
Bezos erwiderte sofort: „Nein. 100 % nicht wahr.” Worauf Musk (ergänzt durch ein Tränen lachendes Emoji) nachlegte: „Nun, dann nehme ich alles zurück.“
Das digitale Rede-Duell könnte man getrost abhaken, wenn nicht massive wirtschaftliche Interessen dahinter stünden. Zwei Titanen wollen ihre Imperien befestigen – besser: ausbauen.
SpaceX (Musk) und Blue Origin (Bezos), die beiden Raketenbau- und Weltraum-Erkundungsunternehmen, konkurrieren um Regierungsaufträge und waren bereits in Klagen über Beschaffungspraktiken der staatlichen Weltraum-Agentur NASA verwickelt, die künftig von dem Milliardär und Musk-Intimus Jared Isaacman geführt werden soll.
2021 zog Bezos, der in dieser Woche bei Trump in Mar-a-Lago bei einem Abendessen vorspricht, die NASA wegen der Vergabe eines Mondlandefähren-Vertrags an SpaceX vor den Kadi, aber er verlor. Im vergangenen Sommer versuchte der vom Versandhandel-Krösus zum Lebemann mutierte Bezos bei der Luftaufsichtsbehörde FAA zu erreichen, dass Musks Starship-Raketen nicht mehr so oft starten dürfen; dabei machte er Umweltbedenken gelten.
Raumfahrt-Projekte
Laut Analysten geht der Zwist auf die Tatsache zurück, dass Bezos Raumfahrt-Projekte Jahre hinter dem Zeitplan von SpaceX zurückliegen. Auch wenn gemunkelt wird, dass Bezos` neue Trägerrakete namens „New Glenn” vielleicht schon 2025 Premieren-Start feiern könnte.
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Jeff Bezos
Bezos Unternehmen konkurriert mit SpaceX und anderen um Verträge des Verteidigungsministeriums im Volumen von fast sechs Milliarden US-Dollar in den kommenden fünf Jahren.
Bei solchen Rahmenbedingungen kommt es darauf an, wer eine kurze Leitung ins Weiße Haus hat. Hier ist Musk, der rund 240 Millionen Dollar Wahlkampfhilfe für Trump leistete, klar im Vorteil.
Nicht nur hat Trump den reichsten Mann der Welt jüngst ins texanische Boca China begleitet, um dem Start einer Starship-Rakete von SpaceX beizuwohnen. Trump hat Musk auch zu einer Art „First Buddy” gemacht, der bei Kabinetts-Entscheidungen mitreden durfte und künftig mit dem ehemaligen Präsidentschaftskandidaten Vivek Ramaswamy zusammen eine Stabsstelle leiten darf, die Spar-Vorschläge im defizitären Bundeshaushalt in Billionen-Höhe vorlegen soll.
Jeff Bezos ist Lichtjahre vom „inner circle” Trumps entfernt; auch wenn er dem designierten 47. Präsidenten „zu einem außergewöhnlichen politischen Comeback und einem entscheidenden Sieg“ gratulierte und dem künftigen Präsidenten viel Erfolg dabei wünschte, „das Amerika, das wir …read more
Source:: Kurier.at – Politik