
Musk soll persönlich versucht haben, US-Präsident Trump von seinen Zollplänen abzuhalten. Kritik gab es für Trumps Wirtschaftsberater Peter Navarro.
Tech-Milliardär Elon Musk hat laut einem Medienbericht vergeblich versucht, Donald Trump zu einer Kehrtwende bei den weitreichenden Importzöllen zu überreden. Der Chef des Autobauers Tesla habe am Wochenende persönlich an den US-Präsidenten appelliert, schrieb die Washington Post unter Berufung auf informierte Personen. Trump lehnte am Montag ein Aussetzen der Zölle trotz der Talfahrt an den Aktienmärkten ab.
Die Sprecherin des Weißen Hauses, Karoline Leavitt, kommentierte den Bericht mit einem Verweis darauf, dass Trump Personen zusammengebracht habe, die unterschiedliche Ideen lieferten. Aber wenn er eine Entscheidung treffe, zögen alle an einem Strang, sagte sie der Zeitung. Musk, der oft Medienberichte zurückweist, äußerte sich zunächst nicht dazu.
Musk kritisierte Trumps Wirtschaftsberater
Der Tech-Milliardär, der für Trump zu einem Großspender und Verbündeten wurde, hatte auf seiner Online-Plattform X aber am Wochenende öffentlich Trumps Wirtschaftsberater Peter Navarro kritisiert. Am Montag teilte der dort ein Video, in dem der Ökonom Milton Friedman die Vorteile des Welthandels am Beispiel der Lieferketten bei einem Bleistift erklärt. Und Musks Bruder Kimbal hielt Trump bei X vor, mit den Zöllen eine „dauerhafte Steuer“ für US-Verbraucher geschaffen zu haben.
Tesla wird nach Einschätzung von Branchenexperten von Trumps Zöllen weniger hart getroffen werden als klassische US-Autohersteller, die stärker auf Bauteile aus verschiedenen Ländern angewiesen sind und zum Teil auch fertige Autos in die USA einführen. Eine Abkühlung der Verbraucherausgaben würde unterdessen auch Tesla treffen.
Trump droht China, Peking will dagegenhalten
US-Präsident Donald Trump droht mit einer weiteren Erhöhung der Zölle gegen China um noch einmal 50 Prozent. Er gebe Peking bis Dienstag Zeit, die Gegenzölle in Höhe von 34 Prozent wieder zurückzunehmen, schrieb Trump auf Truth Social. Sonst würden seine neuen Zölle am Mittwoch in Kraft treten. Sollten die USA ihre Zollmaßnahmen weiter eskalieren, werde „China entschlossen Gegenmaßnahmen ergreifen“, reagierte das chinesische Handelsministerium.
Bestünden die USA weiterhin auf diesem Weg, werde „China sie definitiv bis zum Ende begleiten“, teilte das Handelsministerium mit. Das Vorgehen der USA sei „Erpressung“. China werde dies niemals akzeptieren. „Wir haben mehr als einmal betont, dass es nicht der richtige Weg ist, China unter Druck zu setzen“, hielt auch der Sprecher der chinesischen Botschaft, Liu Pengyu, fest. Trumps Drohung sei ein „typischer Schritt des Unilateralismus, des Protektionismus und der wirtschaftlichen Schikane“, sagte Pengyu am Dienstag. China werde seine legitimen Rechte und Interessen entschlossen schützen. China hatte Gegenzölle als Reaktion auf die von Trump angekündigten „reziproken“ Zölle in Höhe von ebenfalls 34 Prozent für Waren aus China eingeführt.
In einem Post zuvor hatte Trump China als „größten Übeltäter“ bezeichnet. Die dortigen Märkte befänden sich auf Talfahrt, obwohl Peking Gegenzölle in Höhe von 34 Prozent auf US-Importe angekündigt habe, schrieb er.
Trumps Kurs sorgt weltweit für Verunsicherung. Die Märkte sind unter Druck. US-Notenbankchef Jerome Powell warnte zuletzt vor steigender Inflation und einem verlangsamten Wirtschaftswachstum für die USA.
Source:: Kurier.at – Politik