Die steirische Volkspartei sei nach Wahlergebnis nicht am Boden, sie müsse „selbstbewusster nach vorne“ gehen.
Die neue geschäftsführende Landesparteiobfrau der ÖVP in der Steiermark und seit Mittwoch auch Landeshauptmannstellvertreterin Manuela Khom will nach der Wahlniederlage bei der Landtagswahl am 24. November und der überraschenden Rochade an der Spitze der Partei nun das „Miteinander und Gemeinsamgehen“ fokussieren. Sie wolle nicht sagen, dass die Partei nach dem Ergebnis am Boden ist: „Das sind wir nämlich nicht“, so die neue starke Frau an der Spitze der ÖVP im APA-Interview.
Die im Bezirk Murau lebende Khom will, dass ihre Partei „wieder ein bisschen selbstbewusster gemeinsam nach vorne“ geht. Die nächsten Wahlen stehen an: Im März wird in der steirischen Wirtschaftskammer sowie auch in den Gemeinden ausgenommen Graz gewählt. Wirtschaftskammerpräsident Josef Herk, der wieder zur Wahl antritt, wie auch einigen Bürgermeistern dürften die personellen Diskussionen und Entscheidungen an der Parteispitze so kurz vor dem Urnengang nicht wohl bekommen sein. „Es wird immer ein paar geben, denen es recht ist und ein paar, denen es nicht recht ist“, meinte Khom dazu. Sie mache sich im Hinblick auf die Gemeinderatswahlen am 23. März „keine großen Sorgen“: „Ich glaube, dass wir viele Bürgermeisterinnen und Bürgermeister haben, die als Person stark sind und die in den Gemeinden starke Teams haben.“
Kein Veto von Kunasek gegen sie
Mit ihren Ressorts, sie wird für Gemeinden, Regionen, Europa und Internationales wie auch Gesellschaft zuständig sein, will sie einen „großen Bogen“ spannen: „Wir neigen oft dazu zu fragen: Wer ist schuld? Ich glaube, dass man die Bereiche zusammenführen kann und gemeinsam zu guten Lösungen kommt.“ Wer welches Ressort in der neuen Regierung übernimmt, sei übrigens erst am Montag innerhalb der Partei besprochen worden. FPÖ und ÖVP hatten sich zuvor die Ressorts aufgeteilt, danach wurde innerparteilich je nach Stärken zugeteilt, schilderte Khom: „Ich glaube das ist sehr gut gelungen.“ Sie lobte diesbezüglich auch ausdrücklich die Zusammenarbeit mit Landeshauptmann Mario Kunasek (FPÖ), der sie nach der Entscheidung, dass sie die ÖVP übernimmt, sehr gut aufgenommen habe. Ein Veto seinerseits gegen Khom, wie medial kolportiert, soll es nicht gegeben haben.
Überhaupt sei der vergangene Montag laut der neuen Parteiobfrau medial überzeichnet worden: „Ich glaube, die Medien hatten mehr Aufregung als die Partei“, so ihre Einschätzung. „Es gibt natürlich bei einem solchen Wahlergebnis immer ein paar, die dann verzweifelt versuchen Schuldige zu finden, aber das ist glaube ich menschlich.“ Auf die Frage, ob ihr Vorgänger Christopher Drexler ganz aus freien Stücken den Platz an der Parteispitze geräumt hat, meinte sie: „Das kann ich nicht sagen, aber er war es, der mich vorgeschlagen hat.“ Außerdem meinte sie: „Ich denke, er hat irgendwann eine Entscheidung getroffen, wie er mit dem Wahlergebnis und damit auch mit der Befindlichkeit der Partei umgeht. Mit so einem Wahlergebnis ist man natürlich nicht erfreut.“ Die Koalitionsverhandlungen habe er „großartig geführt“.
„Wir sind der kleine Partner“
Ihre Ernennung zur Parteiobfrau ist für Khom überraschend gekommen. Die Entscheidung, die Verantwortung zu übernehmen, habe sie in eine durchaus schwierige Situation gebracht: „Die, die mich kennen, wissen, dass ich allen Frauen sage: Wenn ihr gefragt …read more
Source:: Kurier.at – Politik