
Enormer Zuwachs. Mit einem Zubau von 585 Gigawatt machten erneuerbare Energien 2024 über 90 % des gesamten weltweiten Stromausbaus aus. China übertrifft dabei alle.
Ein Ergebnis des Klimagipfels von Dubai 2023 war der Auftrag an alle Staaten, die installierte Leistung der Erneuerbaren Energien (also Wasser- und Windkraft, PV, Geothermie und Biomasse) bis 2030 zu verdreifachen. Der Zweifel war groß, ob dieses Ziel auch nur annähernd erreicht werden kann.
Doch der neueste Bericht der „Renewable Capacity Statistics 2025“, der diese Woche von der Internationalen Agentur für Erneuerbare Energien (IRENA) veröffentlicht wurde, zeigt einen massiven Anstieg der Ökostromerzeugung im Jahr 2024 auf insgesamt 4.448 Gigawatt (GW).
KURIER/Breinder
Weil heute vor allem Photovoltaik die mit Abstand günstigste Energieerzeugung darstellt, aber auch Windkraft als vergleichsweise sehr günstig ist, baut kaum ein Land noch neue fossile Kraftwerke, die mit Öl, Gas oder Kohle als Brennstoff betrieben werden: Der Anteil der neuen Ökostrom-Anlagen im Vergleich zu fossilen Kraftwerken beträgt 92,5 : 7,5 Prozent. Weltweit kommen damit bereits 46,4 Prozent des Stroms aus Ökostrom-Anlagen.
Zur Einordnung: Die derzeit in Österreich installierte Kraftwerksleistung beträgt in Summe etwa 28 GW.
KURIER/BreinderReicht noch immer nicht
Doch trotz dieser Fortschritte reicht das weltweite Wachstum noch immer nicht ganz aus, die Kraftwerksleistung bis 2030 im Vergleich zu 2022 zu verdreifachen: Bleibt das Wachstum von 2024 in den kommenden Jahren gleich, würden das Ziel nur mehr um 0,8 TW verfehlt werden.
Wesentlichen Anteil am Ökostrom-Ausbau hat China. Die USA unter Präsident Trump dürften hingegen demnächst weit zurückfallen, weil etwa ein Stopp von Offshore-Windparks verfügt wurde – Trump argumentiert, die Windkraft würde Wale verrückt machen und beim Menschen Krebs auslösen.
Solarenergie: Die Photovoltaik erhöhte sich im Vorjahr um 451,9 GW. Allein China steuerte 278 GW (!) zum Gesamtausbau bei, gefolgt von Indien (24,5 GW).
Wasserkraft (ohne Pumpspeicher): Bei der Wasserkraft wurde eine Kapazität von 1.283 GW erreicht, was einer merklichen Erholung im Vergleich zu 2023 entspricht. Getragen wurde dieses Wachstum mit einem Anteil von 96 Prozent (!) von China. Äthiopien, Indonesien, Nepal, Pakistan, Tansania und Vietnam steuerten jeweils rund 0,5 GW bei.
Windkraft: Beim Ausbau der Windkraft ist ein geringfügiger Rückgang auf insgesamt 1.133 GW Ende 2024 zu verzeichnen. Der Ausbau wurde einmal mehr von China mit einem Anteil von 70 Prozent und den USA dominiert.
Bioenergie: Der Ausbau von Biomasse-Verstromung wurde von China und Frankreich mit je 1,3 GW getragen.
Geothermie: Die Geothermie verzeichnete einen Zuwachs von insgesamt 0,4 GW, angeführt von Neuseeland. Es folgen Indonesien, die Türkei und die USA. Österreich hat im Vorjahr 89 Prozent – das sind zwei Prozent mehr als 2023 – des erzeugten Stroms aus erneuerbaren Energien erzeugt – bis 2030 soll der Anteil bilanziell auf 100 Prozent steigen.
Source:: Kurier.at – Politik