Die Drohnen könnten etwa Bomben tragen und koordiniert feindliche Ziele angreifen.
Wie der schwedische Sender Sveriges Television (SVT) berichtet, hat Schweden in Zusammenarbeit mit dem Verteidigungsunternehmen Saab eine bahnbrechende Drohnenschwarm-Technologie entwickelt. Das Projekt, das in weniger als einem Jahr realisiert wurde, erlaubt es einem einzelnen Soldaten, über 100 Drohnen gleichzeitig zu steuern.
Schneller Fortschritt für die Verteidigung
Die neue Technologie wurde in einem geheimen Projekt unter der Leitung des schwedischen Verteidigungsministeriums entwickelt. Verteidigungsminister Pål Jonson betonte während der Menschen- und Verteidigungskonferenz in Sälen die Dringlichkeit: „Die Aufrüstung der Verteidigung muss schneller voranschreiten, um unsere Sicherheit zu gewährleisten.“
Die neue Drohnenschwarm-Technologie nutzt handelsübliche Drohnen, die von Saab mit spezialisierter Software aufgerüstet wurden. Diese ermöglicht es, die Drohnen autonom agieren zu lassen und Schwärme zu bilden.
Einsatz und Fähigkeiten
Der innovative Drohnenschwarm soll bereits in einem Monat bei der Militärübung Arctic Strike getestet werden. Nach erfolgreicher Erprobung ist die Einführung in die schwedische Armee für dieses Jahr geplant, inklusive der Ausbildung von Soldaten und Wehrpflichtigen im Umgang mit der Technologie.
Die Drohnenschwärme können eigenständig Missionen wie Aufklärung, Überwachung sowie das Auffinden und Identifizieren von feindlichen Objekten übernehmen. Laut Minister Jonson können die Drohnen ihre Aufgaben untereinander aufteilen, selbstständig Batterien laden und danach zur Mission zurückkehren.
Potenzial für Angriffe
Neben der Überwachungsfunktion ist die Software so flexibel, dass sie auch mit zusätzlichen Fähigkeiten ausgestattet werden kann. Die Drohnen könnten etwa Bomben tragen und koordiniert feindliche Ziele angreifen.
Lehren aus der Ukraine
Armeechef Jonny Lindfors erklärte, dass die Entwicklung stark von den Erfahrungen aus dem Ukraine-Krieg beeinflusst wurde. „Das Einzigartige ist nicht die Drohne selbst, sondern unsere Fähigkeit, sie kontinuierlich zu aktualisieren und relevant zu bleiben,“ so Lindfors.
Der CEO von Saab, Micael Johansson, und Verteidigungsminister Jonson hoben die Bedeutung des Projekts für Schwedens Verteidigungsstrategie hervor. Mit der neuen Technologie will Schweden seine Sicherheitslage stärken und auf zukünftige Herausforderungen vorbereitet sein.
Source:: Kurier.at – Politik