Strafverteidiger: Prominenter Abgang in der Kanzlei Ainedter

Politik

Für Aufsehen sorgte Ende 2021 der Wechsel einer Oberstaatsanwältin der Wirtschafts- oder Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) in die renommierte Kanzlei Ainedter & Ainedter, die unter anderem den Buwog-Verurteilten und Ex-Finanzminister Karl-Heinz Grasser zu ihren Mandanten zählt. 

Linda Poppenwimmer erklärte ihren Schritt, die WKStA zu verlassen, damals mit einem „vergifteten Klima“ und „Freund/Feind“-Denken innerhalb der Justiz.

Einer breiteren Öffentlichkeit wurde sie im 2022 durch ihren Auftritt im U-Ausschuss bekannt, wo sie schwere Vorwürfe gegen ihre Ex-Kollegen erhob. Mittlerweile hat sich die Situation in der Justiz entspannt, keiner der damaligen Akteure ist mehr da, wo er war.

Und Poppenwimmer wechselt jetzt wieder: Dem Vernehmen nach, weil in der Kanzlei „die Vorstellungen über ihre persönliche Zukunft auseinandergegangen“ seien. 

Betont wird, es gebe „kein böses Blut“. Ihrem Mentor Manfred Ainedter werde sie immer verbunden bleiben. 

Partnerin

Gerüchte über einen Wechsel kursieren seit einem Monat in Anwaltskreisen. Und zwar, weil als gesichert galt, dass Poppenwimmer, die seit Jänner 2025 eingetragene Rechtsanwältin ist, Kanzleipartnerin wird – was bis dato nicht passiert ist.

Ab Mai wird die 43-Jährige nun Partnerin – aber woanders: Sie wechselt in die Wirtschaftskanzlei Brauneis in Wien und soll dort mit Orlin Radinsky die Abteilung für Wirtschaftsstrafsachen weiter ausbauen.

Nachfolge

Ein Wechsel steht im Mai auch bei der Wiener Rechtsanwaltskammer an: Michael Rohregger beendet seine Amtszeit als Präsident frühzeitig, wie er schon im Herbst angekündigt hat. 

Als Nachfolger ist nur ein Kandidat im Rennen: Peter Csoklich, langjähriges Mitglied im Ausschuss der Kammer. Mit ihm werde ein absoluter Kenner des Wirtschaftsstrafrechts und Berufsrechts zum Präsidenten, heißt es. 

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Zu denken gibt vielen aber, dass sich offenbar sonst niemand bereit erklärt hat, den Job zu machen. Der scheidende Präsident hätte sich eine Frau als Nachfolgerin gewünscht.

Csoklich (66) soll am 22. Mai bei der Plenarversammlung der Rechtsanwaltskammer als Präsident gewählt werden und die Rest-Amtszeit Rohreggers bis 2027 absolvieren. Danach kann er sich erneut aufstellen lassen.

Rohregger, der im aktuellen Anwälte-Ranking des Trend in der Kategorie „Die Findigsten im Wirtschaftsstrafrecht“ auf Platz zwei hinter Norbert Wess gelandet ist, will in der Kammer weiter als Anwaltsprüfer tätig sein und ist nebenbei Honorarprofessor an der Uni. 

Der 57-Jährige war übrigens als Verfassungsrichter im Gespräch; beim Höchstgericht sind aktuell zwei Stellen vakant. Allerdings fehlt ihm der nötige Stallgeruch jener Parteien, die nominieren dürfen (SPÖ und Neos). Rohregger gilt als parteipolitisch unabhängig.

Orden

Apropos höhere Weihen: Am Freitag bekam Michael Breitenfeld, langjähriger Generalsekretär der Österreichischen Juristenkommission, im Justizpalast das „Goldene Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich“. Vorgeschlagen hat ihn die Rechtsanwaltskammer Wien.

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Source:: Kurier.at – Politik

      

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