TikTok: So gefährlich ist die „mächtigste App der Welt“

Politik
FILE PHOTO: Demonstration against crackdown legislation on TikTok on Capitol Hill.

TikTok ist längst zu einer riesigen Plattform geworden, die vor allem junge Menschen erreicht. Fakten spielen da keine Rolle

Es gibt viele Möglichkeiten, sich dem Sozialen Netzwerk TikTok anzunähern. Die vermutlich Spektakulärste sind die Nutzer- und Umsatzzahlen: 1,6 Milliarden Menschen erreicht das erfolgreiche chinesische Exportprodukt, sein Mutterkonzern ByteDance galt mit einem Wert von 225 Milliarden US-Dollar als das wertvollste, nicht börsennotierte Unternehmen der Welt.

In der EU nutzt heute de facto jeder dritte Mensch TikTok, in den USA sogar die Hälfte.

Und angesichts dieser Reichweite und wirtschaftlichen Marktmacht stellt sich in entwickelten, liberalen Demokratien zunehmend die Frage: Wie gefährlich ist TikTok?

Europas größtes Nachrichtenmagazin Der Spiegel erachtet die Frage für so relevant, dass er ihr zuletzt eine Cover-Geschichte widmete. Doch tatsächlich gibt es längst eine Antwort.

Schon im Februar hat sich die Österreichische Akademie der Wissenschaften ÖAW mit einem deutlichen Appell an die Öffentlichkeit gewandt: Sie bezeichnet „Soziale Medien“ – und damit TikTok vorneweg – als Feinde der demokratischen Gesellschaft und macht das im Wesentlichen an zwei großen Argumenten fest: die Akteure, die in Sozialen Netzwerken wie TikTok politische Debatten führen; und das prinzipielle Geschäftsmodell von TikTok, Pinterest. etc.

REUTERS / Craig HudsonLaute Minderheit

Was genau ist mit „Akteuren“ gemeint? In Netzwerken wie TikTok oder auf X (vormals Twitter) spielen sich politische Debatten oder Diskussionen nicht geordnet oder gar nach Relevanz ab. Vielmehr bestimmt eine „nicht repräsentative, aber lautstarke Minderheit“ (ÖAW), was Thema ist oder wird.

Diese Logik ist auch dem hinter dem Programm liegenden Algorithmus geschuldet, der – auf der Suche nach Videos, die Menschen emotional abholen und in der App halten – vorzugsweise jene Kurz-Videos und Beiträge aussucht, die „hauptsächlich aus Extrempositionen“ bestehen.

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Das kann den Sozialen Netzwerken nur bedingt vorgehalten werden, denn: Es entspricht ihrer inneren Logik, ihrem Geschäftsmodell. Sie sind darauf programmiert, Menschen immer mehr von dem zu zeigen und anzubieten, was sie aufregt, wo sie hängen bleiben. Im schlimmsten aller Fälle führt das dazu, dass extremistische, rassistische oder ähnliche Videos in der Aufmerksamkeit rasant steigen.

Screenshot: Youtube Hashtag Media

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Doom Scrolling

Zurück zu TikTok: Bleiben User – aus welchem Grund auch immer – bei diesen extrem „lauten“ Videos hängen, werden ihnen auf der sogenannten „For You“-Startseite immer mehr dieser Videos angeboten. Es beginnt eine digitale Reise, die der Algorithmus aus dem unerschöpflichen Reservoir an Videos individuell anpasst und die zum sogenannten „Doom Scrolling“ verleiten kann.

Hier ist man bei einem anderen, allen Sozialen Medien eigenen Phänomen, nämlich: dass man stundenlang die zumeist nur einige Sekunden langen Videos konsumiert. Dazu nur eine Zahl: Mit einer prognostizierten täglichen Nutzungsdauer von durchschnittlich mehr als 45 Minuten liegt TikTok auf Platz eins aller Sozialen Medien – noch vor der Videoplattform YouTube.

Im Vergleich zum Social Media Urgestein Facebook ist die zentrale Zielgruppe von TikTok klar die jüngere Generation – im Jahr 2022 stellten die 14- bis 19-Jährigen in Deutschland mit einem Nutzeranteil von knapp 56 Prozent die größte Nutzergruppe dar. Weltweit machen weibliche TikTok-Nutzer im Alter von 18 bis 24 Jahre den größten Anteil der Nutzerschaft aus. Das macht sie für …read more

Source:: Kurier.at – Politik

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