
„Wenn sie keine Einigung erzielen, wird es Bomben geben“, sagte Trump in einem Telefoninterview mit dem Sender NBC.
US-Präsident Donald Trump hat dem Iran am Sonntag Bombenangriffe und Strafzölle angedroht, falls sich die Regierung in Teheran nicht mit Washington über sein Atomprogramm einigen sollte. „Wenn sie keine Einigung erzielen, wird es Bomben geben“, sagte Trump in einem Telefoninterview mit dem Sender NBC. „Aber es besteht auch die Möglichkeit, dass ich, wenn sie keinen Deal machen, Sekundärzölle verhängen werde, wie ich es vor vier Jahren getan habe“, fügte er hinzu.
Trump hatte bereits Anfang des Monats in einem Brief an den Obersten Führer der Islamischen Republik, Ajatollah Ali Chamenei, dem Iran militärische Konsequenzen angedroht, sollte es kein neues Atomabkommen geben. „Es gibt zwei Möglichkeiten, mit dem Iran umzugehen: militärisch oder man schließt einen Deal ab“, schrieb Trump damals.
Auch der Iran droht
Iran wiederum drohte den USA mit Angriffen auf ihre Militärstützpunkte in der Region, sollte die US-Regierung ihre eigene Drohung wahr machen und die Islamische Republik attackieren. „Wenn die Amerikaner die Heiligkeit des Iran angreifen, wird die gesamte Region explodieren wie ein Funke in einem Munitionslager“, hatte Parlamentspräsident Mohammad Kalibaf vor zwei Tagen gesagt.
„Ihre Stützpunkte und die ihrer Verbündeten werden nicht sicher sein.“ In Trumps erster Amtszeit von 2017 bis 2021 hatten sich die USA aus dem internationalen Atomabkommen von 2015 zurückgezogen, das auch die Europäer mit unterzeichnet hatten. Es sieht eine strikte Begrenzung der Atomaktivität des Iran vor und im Gegenzug eine Lockerung der Sanktionen gegen das Land. Nach dem Rückzug der USA aus der Vereinbarung verstieß der Iran wie angekündigt gegen die Auflagen und überschritt die Grenzwerte bei seiner Uran-Anreicherung. Der Westen wirft dem Iran seit langem vor, er strebe nach Atomwaffen. Der Iran weist dies zurück und erklärt, sein Atomprogramm diene nur der zivilen Nutzung und Energiegewinnung.
Infolge der internationalen Sanktionen steckt der Iran in der schlimmsten Wirtschaftskrise seiner Geschichte. Laut Beobachtern könnten nur direkte Verhandlungen des eigentlich ölreichen Staates mit der Trump-Administration zu einer Aufhebung von Sanktionen führen und dementsprechend auch die Krise entschärfen. Auch politisch ist Teheran in Schwierigkeiten. Seine Nahostpolitik ist mit der Schwächung der selbst ernannten „Achse des Widerstands“ gegen Erzfeind Israel ins Wanken gekommen.
Source:: Kurier.at – Politik