Ukraine: Orbán schlägt Waffenstillstand vor, Selenskij empört

Politik

„Das ist sehr gefährlich für die Ukrainer!“, rief Selenskij in Budapest vor Journalisten aus.

Der ukrainische Präsident Wolodimir Selenskij hat sich äußerst empört über Ungarns Premier Viktor Orbán gezeigt. Dieser schlägt vor, zunächst die Kämpfe zwischen der Ukraine und Russland durch einen Waffenstillstand zu beenden und dann erst über einen Friedensvertrag zu verhandeln. „Das ist sehr gefährlich für die Ukrainer!“, rief Selenskij in Budapest vor Journalisten aus. Er sprach am Rande des Treffens der Europäischen Politischen Gemeinschaft (EPG) am Donnerstag.

„Bei einem Waffenstillstand riskieren wir einen eingefroren Konflikt“, betonte er mit Verweis auf die Kämpfe mit pro-russischen Separatisten in der Ostukraine seit 2014. Orbán hatte direkt zuvor als Gastgeber des Treffens von 47 Staaten in einer Pressekonferenz gesagt, das Wichtigste sei es, das Sterben in der Ukraine durch einen Waffenstillstand zu beenden. Friedensverhandlungen seien erst der zweite Schritt. „Wenn man zu viel über eine Friedenslösung spricht, reduziert man die Wahrscheinlichkeit, einen Waffenstillstand zu haben“, betonte der ungarische Regierungschef.

Selenskij fordert „faires Ende“

„Wir können nicht sagen, nachher sehen wir weiter. Das ist gefährlich, unverantwortlich!“, gab Selenskij in seiner überraschend einberufenen Pressekonferenz zurück. Er betonte gleichzeitig: „Wir wollen alle diesen Krieg beenden, aber es muss ein faires Ende sein.“

Orbán trägt die EU-Sanktionen gegen Russland im Wesentlichen mit, pflegt aber auch weiterhin gute wirtschaftliche und politische Beziehungen mit Russlands Präsident Wladimir Putin. Orbán, dessen Land aktuell die EU-Ratspräsidentschaft innehat, hatte im Rahmen einer umstrittener „Friedensmission“ im Sommer unter anderem auch Moskau besucht.

  Sondierungen gehen am Montag weiter: Bislang "Konstruktiv und sehr intensiv"

In Hinblick auf die Wahl von Donald Trump zum US-Präsidenten forderte Selenskij dann, dass die in Europa eingefrorenen Vermögen aus Russland für die Unterstützung der Ukraine genutzt werden. Dies für den Fall, dass die USA unter Trump ihre Unterstützung für das Land einstellen. „Wenn also gefragt wird, wo wir das Geld hernehmen sollen, wenn die USA nicht mehr beitragen, dann sage ich: Es ist möglich, uns dieses Geld zu geben“, sagte Selenskij laut der englischen Übersetzung seiner Pressekonferenz.

…read more

Source:: Kurier.at – Politik

      

(Visited 1 times, 1 visits today)

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.