UNO-Konferenz zur Wüstenbildung ohne Abkommen zur Dürre beendet

Politik

Vor allem afrikanische Länder hatten auf ein verpflichtendes Protokoll zum Kampf gegen Dürre gehofft.

Die UN-Konferenz zur Wüstenbildung (COP16) in Saudi-Arabien ist am Samstag ohne eine verpflichtende Übereinkunft zum Kampf gegen Dürre zu Ende gegangen. „Die Parteien brauchen mehr Zeit, um sich auf das beste Vorgehen zu einigen“, erklärte der Chef des UNO-Sekretariats zur Bekämpfung der Wüstenbildung (UNCCD), Ibrahim Thiaw, in seiner Abschlussrede. Die Verhandlungen in Riad waren am frühen Morgen beendet worden, einen Tag später als geplant.

Vor allem afrikanische Länder hatten auf ein verpflichtendes Protokoll gehofft. In einer Pressemitteilung hieß es lediglich, dass die Länder „bedeutende Fortschritte gemacht haben, indem sie die Grundlagen für ein künftiges weltweites Regime für den Kampf gegen Dürre gelegt haben, das sie bei der COP17 im Jahr 2026 in der Mongolei vollenden wollen“.

Dürre verursacht pro Jahr fast 300 Milliarden Euro an Kosten

Nach Angaben der UNO verursachen Dürren, „die durch die Umweltzerstörung durch den Menschen befeuert werden“, weltweit pro Jahr Kosten in Höhe von mehr als 300 Milliarden Dollar (285,23 Milliarden Euro). Im Jahr 2050 seien vermutlich 75 Prozent der Weltbevölkerung von Dürren betroffen, hieß es in einem anlässlich der Konferenz veröffentlichten UN-Bericht.

Ein Delegierter, der anonym bleiben wollte, sagte AFP, die afrikanischen Länder hätten gehofft, dass die Gespräche zu einem verpflichtenden Protokoll zum Thema Dürre führen würden. Damit hätte sichergestellt werden sollen, dass „jede Regierung dafür verantwortlich gemacht wird“, strengere Pläne zur Vorbereitung und zur Reaktion auf Dürre zu entwickeln. „Es ist das erste Mal, dass ich Afrika so geeint erlebt habe, mit einer starken geschlossenen Front, mit Bezug auf das Dürre-Protokoll“, sagte er.

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Kritik von Teilnehmern

Zwei weitere Teilnehmer der COP16-Konferenz, die ebenfalls anonym bleiben wollten, sagten AFP, dass entwickelte Länder ein verpflichtendes Protokoll ablehnten und stattdessen zu einem „Rahmenabkommen“ drängten, das aus Sicht afrikanischer Länder unzureichend sei.

Dürren werden durch den vom Menschen verursachten Klimawandel verschärft. Längere und härtere Trockenperioden können dazu beitragen, dass fruchtbare Böden allmählich austrocknen. Abgesehen von den unmittelbaren Folgen für die Menschen können Dürren auch Auswirkungen auf die Energieerzeugung, den Welthandel und Branchen wie die Schifffahrt haben.

2024, das voraussichtlich das wärmste Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen sein wird, war von mehreren verheerenden Dürren im Mittelmeerraum, in Ecuador, Brasilien, Marokko, Malawi und Namibia gekennzeichnet. Sie lösten Brände, Wasser- und Nahrungsmittelknappheit aus.

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Source:: Kurier.at – Politik

      

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