Van der Bellen in Finnland: Bunker und hybride Bedrohungen

Politik

Kaum ein Land nimmt Zivilschutz so ernst wie Finnland

Was auf den ersten Blick wie ein unterirdisches Freizeitzentrum mit Sporthallen, Fitnessstudios und Spielplätzen aussieht, ist ein Bunkersystem, das europaweit einzigartig ist. Die Anlage in Helsinkis Stadtteil Merihaka bietet im Ernstfall Platz für rund 6.000 Personen.

Insgesamt verfügt Finnlands Hauptstadt über Plätze für mehr als 900.000 Personen in derartigen Zivilschutz-Anlagen. Ihr Bau wurde nach dem Angriff der Sowjetunion 1939/40 vorangetrieben. „Finnland ist aufgrund seiner Geschichte und Geografie zu einem Land der Resilienz geworden“, sagt Bundespräsident Alexander Van der Bellen, der im Rahmen seines zweitägigen Arbeitsbesuchs auch die Bunker-Anlage Merihaka besuchte.

Entsprechend ernst werden Landesverteidigung und Zivilschutz in dem Land, das eine 1.300 Kilometer lange Grenze mit Russland teilt, genommen.

Und so ist es auch kein Zufall, dass das erst 2017 gegründete Europäische Kompetenzzentrum zur Bekämpfung hybrider Bedrohungen (Hybrid CoE), dessen Besuch ebenfalls auf Van der Bellens Programm stand, in Helsinki beheimatet ist. In der Einrichtung sind mittlerweile alle Staaten der EU und NATO – also insgesamt 36 Länder – vertreten.

Ziel des Zentrums ist es, den vielfältigen unter dem Begriff „hybrid“ zusammengefassten Bedrohungen zu begegnen, denen die westlichen Demokratien ausgesetzt sind. Begonnen bei Angriffen auf die kritische Infrastruktur, von denen auch Finnland betroffen ist. So wurden zuletzt wiederholt Seekabel in der Ostsee beschädigt. Aktionen, hinter denen autokratische Mächte wie Russland oder China vermutet werden.

Desinformation

Es geht aber auch um die immer häufigeren Cyber-Attacken und gezielte Desinformationskampagnen, die von diesen Ländern ausgehen, um westliche Demokratien zu destabilisieren – indem etwa Wahlen beeinflusst werden.

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Aufgabe der rund 50 Mitarbeiter des Hybrid CoE ist die Analyse derartiger Vorfälle, um daraus Handlungsempfehlungen für die beteiligten Länder abzuleiten, die sich besser gegen solche Attacken schützen wollen.

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Source:: Kurier.at – Politik

      

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