Vietnam-Veteran Keith Kellogg: Trumps Mann für den Frieden in der Ukraine

Politik

Der pensionierte US-General Keith Kellogg (80) wird Trumps Sondergesandter für den Krieg in der Ukraine – und soll Moskau und Kiew an den Verhandlungstisch zwingen.

Binnen eines Tages werde er im Falle seines Wahlsieges den Krieg in der Ukraine beenden, hat Donald Trump über Monate immer wieder getönt. Der Mann, dem er im Range eines Sondergesandten nun die Geschicke des Großkonflikts anvertraut, weiß, dass das pure Hybris ist.

Keith Kellogg, 80 Jahre alt, pensionierter Generalleutnant, arbeitete über Monate an einer Blaupause, wie das von Russland ausgelöste Sterben im Donbass vielleicht beendet werden könnte.

Bereits im Frühjahr legte der Vietnam-Veteran gemeinsam mit seinem Kollegen Fred Fleitz vom ‚America First Policy Institute‘, einer Trump-freundlichen Denkfabrik, einen Plan vor, der zunächst das Einfrieren der Frontlinien vorsieht.

„Wir sagen den Ukrainern: ‚Ihr müsst an den Verhandlungstisch kommen, und wenn ihr nicht an den Verhandlungstisch kommt, wird die Unterstützung der Vereinigten Staaten versiegen’“.

Auf der anderen Seite werde man Kreml-Herrscher Wladimir Putin bedeuten: ‘Er muss an den Verhandlungstisch kommen, und wenn er nicht an den Verhandlungstisch kommt, dann werden wir den Ukrainern alles geben, was sie brauchen, um euch auf dem Feld zu töten.”

Zudem werde eine Nato-Mitgliedschaft der Ukraine bis auf weiteres vom Tisch genommen. Aber: Die Ukraine solle langfristige Sicherheitsgarantien erhalten, wozu auch umfangreiche Waffenlieferungen gehören würden, die wiederum vielen Republikaner zuwider sind. 

Trump, so erläuterte der Ex-Militär im Juni in Washington am Rande des Nato-Jubiläumsgipfels vor Journalisten, habe grundsätzlich positiv auf den Strategie-Vorschlag reagiert.

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Bekannte Experten kritisieren Kelloggs Plan 

Während sich Russland zur Kellogg-Doktrin nie erschöpfend verhalten hat, kam aus Kiew bereits im Sommer Kritik. Der ukrainische Präsidialberater Mykhailo Podolyak sagte, dass ein Einfrieren der Feindseligkeiten an den aktuellen Frontlinien „seltsam“ wäre, da Russland mit seinem Einmarsch in die Ukraine gegen das Völkerrecht verstoßen habe. Frieden könne nur fair sein, wenn er auf  dem Völkerrecht basiere.

Hintergrund: Kellogg und Fleitz betonen zwar, dass die Ukraine im Rahmen ihres Plans kein Territorium offiziell an Russland abtreten müsse. Allerdings sei es unwahrscheinlich, dass die Ukraine in naher Zukunft die tatsächliche Kontrolle über ihr gesamtes Territorium wiedererlangen werde.

Diese Haltung widerspricht der Ansicht Frankreichs und Englands. Dort wird gesagt, dass Frieden nur angestrebt werden kann, wenn Russland sich aus dem ukrainischen Hoheitsgebiet zurückzieht. Eine Position, die Kellogg ausdrücklich nicht einnimmt.

„Was Kellogg beschreibt, ist ein Prozess, der darauf abzielt, dass die Ukraine das gesamte Gebiet aufgibt, das Russland derzeit besetzt hält“, sagt Daniel Fried, einst stellvertretender US-Außenminister und Russland-Kenner.

So sieht es auch Gordon „Skip“ Davis, Generalmajor der US-Armee im Ruhestand. Er sagte immer Sommer, dass ein solcher Plan wahrscheinlich keine der beiden Konfliktparteien beeindrucken würde. „Ich halte den Vorschlag für unausgewogen zugunsten der Ziele Russlands und für wahrscheinlich, dass er Aggression und brutale Gewalt belohnt. Russland mit einer stärkeren Unterstützung der Ukraine durch den Westen und die USA zu drohen, erschien Davis geradezu ironisch.

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Keith Kellogg war während Trumps erster Amtszeit von 2017 bis 2021 Stabschef des Nationalen Sicherheitsrats des Weißen Hauses und nationaler Sicherheitsberater des damaligen Vizepräsidenten Mike Pence. Nach dem „Sturm auf Kapitol” am 6. Januar 2021, in dessen Verlauf Kellogg …read more

Source:: Kurier.at – Politik

      

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