Wenig Hoffnung für die 29. Klimakonferenz

Politik

Heute startet die Klimakonferenz. Die internationale Klimapolitik droht nicht nur durch den Wahlsieg von Donald Trump in den USA und stockende Finanzzusagen ins Chaos zu stürzen. Worum es diesmal geht.

Die 29. UN-Klimakonferenz, die ab heute, Montag, zwölf Tage lang in Baku, Aserbaidschan, stattfindet, steht unter denkbar schlechten Vorzeichen. 

Das beginnt damit, dass dem Konferenzpräsidenten Mukhtar Babayev, dem 57-jährigen aserischen Umweltminister, bereits im Vorfeld attestiert wurde, mit so einer Welt-Konferenz überfordert zu sein. 

Aserbaidschan ist reich an Erdöl, die fossile Industrie macht über ein Drittel der Wirtschaftsleistung aus. Das Öl fließt vor allem nach Europa. Und es gibt bereits Belege, dass Aserbaidschan bei dieser Konferenz neue Ölgeschäfte anbahnen will.

Trump-Wahl

Zweitens hat die Wahl von Donald Trump zum 47. Präsidenten der USA massive Auswirkungen auch auf die UN-Klimapolitik. Trump hält die Klimakrise für einen gigantischen Schwindel. 

Er will gleich nach seiner Angelobung im Jänner 2025 die Vereinigten Staaten aus der Klimarahmenkonvention und dem Pariser Klimaabkommen herausnehmen. Die USA sind nach China (30 Prozent) der größte Emittent von Treibhausgasen (14 Prozent).

Und drittens ist laut Prognosen des Europäischen Klimadienstes „praktisch sicher“, dass 2024 – ein Jahr geprägt von intensiven Hitzewellen und tödlichen Stürmen – das (bisher) wärmste Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen sein wird und damit 2023 ablöst. 

Die globalen Durchschnittstemperaturen werden voraussichtlich mehr als 1,5 °C über dem vorindustriellen Niveau liegen. Die Welt befindet sich auf einem sehr gefährlichen Kurs jenseits der 3°C bis Ende des Jahrhunderts.

Bei der 29. Klimakonferenz sind ohnehin nur zwei große Themen auf der Agenda: Der „Global Stocktake“, also ein Resümee und Status quo der Klimapolitik aller Staaten, inklusiver der Pläne für die kommenden Jahre. Um die beim letzten Klimagipfel beschlossene Abkehr von fossiler Energie zu verwirklichen, müssten Länder konkrete Ausstiegspfade für Kohle, Öl und Gas in ihren Klimaplänen verankern.

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Wie in der Grafik ersichtlich, hat es die Weltgemeinschaft immer noch nicht geschafft, dass die Treibhausgasemissionen sinken. Die globalen CO2-Emissionen erreichten 2023 einen neuen Rekordwert von 37,4 Milliarden Tonnen (plus 1,1 % zu 2022). Dabei sollten die Emissionen längst sinken und gegen null gehen.

Hilfe für den Globalen Süden

Das zweite große Thema ist die internationale Klimafinanzierung: Die Logik dahinter ist, dass die reichen Industriestaaten seit 150 Jahren massenhaft fossile Energieträger verbraucht haben, das dabei emittierte CO2 hat die Konzentration in der Atmosphäre um etwa 50 Prozent erhöht und ist ursächlich für den gefährlichen Temperaturanstieg. 

Doch von der Klimakrise betroffen sind überdurchschnittlich die ärmeren Staaten des sogenannten Globalen Südens, die sich aber weder grüne Energien noch Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel wie Dämme oder Bewässerungssysteme und schon gar nicht die eingetretenen Klimaschäden leisten können.

1.000 Milliarden Dollar

Schon 2009 wurde deshalb vereinbart, dass ab 2020 insgesamt 100 Milliarden Dollar jährlich von den reichen Staaten für die ärmeren Staaten bereitgestellt werden. Derzeit werden jährlich rund 115 Milliarden eingezahlt.

Doch längst ist den meisten Staaten klar, dass dieses Geld bei Weitem nicht reicht. Bis zu 1.000 Milliarden Dollar jährlich fordert nicht nur der Globale Süden, in Form von Direktzahlungen, Krediten oder Sicherheiten. Neu ist ein eigener Fonds zu „Loss and Damage“, der ärmeren Staaten bei bereits eingetretene Klimaschäden durch Hochwasser, Dürren oder Zyklonen …read more

Source:: Kurier.at – Politik

      

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