
Das 4:2 gegen den Lokalrivalen WSG Juniors war mehr als nur ein Sieg. Es war ein kräftiges Lebenszeichen des Fußballs.
Wenn die Innsbrucker Fans ihre Schals in die Höhe recken und frenetisch „Sierra Madre“ anstimmen, dann muss es im Tivolistadion was zu feiern geben.
Viele der Besucher, die Freitagabend nach Schlusspfiff inbrünstig mitsangen, waren noch gar nicht auf der Welt, als dieser Song seinerzeit zur inoffiziellen Vereinshymne des FC Wacker Innsbruck wurde.
Der Auftritt der legendären Zillertaler Schürzenjäger am Tivoli bei der Meisterfeier 1990 unter Kult-Trainer Ernst Happel war die Geburtsstunde von „Sierra Madre“.
Heute wird dieses Lied im Tivolistadion nur zu besonderen Anlässen abgespielt. Und genau so ein besonderer Anlass war dieses Duell zwischen Wacker Innsbruck und den WSG Juniors (4:2) am Freitag, das die Innsbrucker dem Aufstieg in die Westliga einen Riesenschritt näher bringt.
Es war mehr als nur ein gewöhnliches Spiel in der viertklassigen Regionalliga Tirol. Mehr als nur ein Aufeinandertreffen zweier Lokalrivalen. Es war vor allem ein kräftiges Lebenszeichen des Innsbrucker und Tiroler Fußballs.
5.551 Besucher lockte dieses Match an, das wegen des Publikumansturms erst verspätet angepfiffen werden konnte. 5.551 Fans bedeuten einen neuen österreichischen Besucherrekord für ein Viertligaspiel.
Die Geschichte der Partie ist schnell erzählt: Wacker Innsbruck spielte beim 4:2 seine individuelle Klasse und Erfahrung aus gegen einen Gegner aus Wattens, in dem sehr viele hochbegabte Talente stehen.
Vor allem Bright Owusu machte den Unterschied. Der 22-jährige Stürmer aus Ghana war mit zwei Toren Wackers Matchwinner.
FCW/Schönherr
Nach dem 4:2 gegen den direkten Konkurrenten dürfte dem Aufstieg des FC Wacker Innsbruck in die Regionalliga West nichts mehr im Weg stehen.
Fast bedeutender als die drei Punkte war wohl aber das Signal, das von der voll besetzten Haupttribüne des Tivolistadions ausging: Mittel- und langfristig wird es der FC Wacker sein, der im Tiroler Fußball den Ton angibt.
Für Diana Langes-Swarovski, die am Freitag eine der 5.551 Besucher/innen im Stadion war, dürfte es nicht einfach gewesen sein, mitzuerleben, welche Begeisterung der Fußball hierzulande auslösen kann.
Genau solche Fußballfeste wollte die Präsidentin eigentlich mit ihrem Verein feiern. Genau aus diesem Grund wurde seinerzeit die WSG Wattens zum WSG Tirol umbenannt, um das ganze Bundesland hinter sich zu ziehen.
Trotz aller redlichen Bemühungen, trotz der sportlichen Erfolge in der Bundesliga ist das nicht gelungen: Die WSG geht den Tiroler Fans einfach nicht unter die Haut.
Verglichen mit dem Viertliga-Duell Wacker – WSG Juniors dürfte die Bundesliga-Partie WSG gegen Hartberg am Samstag im Tivolistadion zum Geisterspiel verkommen.
Und je mehr sich die beiden Vereine Wacker Innsbruck und WSG Tirol sportlich annähern, umso größer wird vermutlich die Diskrepanz werden.
In der Westliga, wenn Präsident Hannes Rauch dann auch die Nordtribüne öffnen lässt, werden die Zuschauerzahlen der Innsbrucker noch weiter nach oben klettern – und damit wird zwangsläufig auch das Interesse am FC Wacker steigen, der dank seiner strategischen Partner (FC Bayern, Los Angeles FC) zurecht davon träumen darf, in naher Zukunft wieder Mitglied der Bundesliga zu sein.
Source:: Kurier.at – Sport