Die Grazer gastieren in Bergamo bei Atalanta. Vor allem ein Stürmer der Italiener steht im Blickpunkt des Interesses: Ademola Lookman reifte in der Serie A zu einem Torjäger.
„Lass nicht zu, dass deine Misserfolge deine Träume aufhalten.“
Die Botschaft, die Ademola Lookman den Menschen auf den Weg mitgibt, kann er nicht erfunden haben. Denn der Stürmer von Atalanta, der heute Sturm Graz in der Champions League das Leben schwer machen könnte (18.45/live Sky), weiß, wie es sich unten anfühlt. Doch seine Träume hat er nie verworfen, immer an die Ziele geglaubt.
Und ein ganz Großes hat er vor wenigen Wochen erreicht: Er wurde als sechster Spieler Nigerias zu Afrikas Fußballer des Jahres gewählt. Und steigt damit in eine Riege auf, in die schon Spieler wie Sadio Mané, Mohamed Salah, Yaya Touré, Samuel Eto’o, Didier Drogba, George Weah oder Roger Milla Einlass fanden. Doch die Treppe nach oben fand der mittlerweile 27-Jährige erst in Italien, erst in Bergamo.
Auch wenn er in England als Sohn nigerianischer Einwanderer geboren wurde, sein Herz schlug immer für den afrikanischen Kontinent. Bei der Preisverleihung zum Fußballer Afrikas in Marrakesch trug Lookman ein traditionelles nigerianisches Gewand und hatte eine besondere Botschaft auf Yoruba für die Fans in Westafrika.
Wert auf Bildung
Sein steiniger Weg begann 2014, als er einen Vertrag beim damaligen Zweitligisten Charlton unterschrieb – aber das Bestehen seiner Schulprüfungen im Alter von 16 Jahren sah er immer als größere Leistung an. „Meine Mutter hat schon immer großen Wert auf Bildung gelegt“, erklärte er. „Der Druck ist definitiv ein anderer.“ Lookman setzte sich auch auf dem Fußballfeld durch und debütierte im November 2015 im englischen Nachwuchsteam.
Als Everton im Januar 2017 den 19-jährigen Lookman für eine Ablösesumme von 11 Millionen Pfund (13 Millionen Euro) verpflichtete, wurde er vom damaligen Toffees-Trainer Ronald Koeman als „Spieler für die Zukunft“ gefeiert. „Er ist jemand, der ein hohes Niveau erreichen kann, wenn er sich gut entwickelt und verbessert.“ Lookman traf bei seinem Debüt als späte Einwechslung beim 4:0-Sieg gegen Manchester City, erreichte diese Höhen aber während seiner Zeit im Goodison Park nur selten wieder. Geglänzt hat er nur in der englischen Auswahl, als er bei der U-20-WM im Juni 2017 in Südkorea drei Tore erzielte.
Es folgten Leihverträge, mehrere Stationen und die Suche nach der Form. „Ich war damals wirklich unten“, erinnert sich Lookman. Erst 2021 folgte er den Lockrufen der Heimat und debütierte in Nigerias Team. Bei seinem zweiten Einsatz erlebte er eine Enttäuschung, als die Westafrikaner in den Play-offs für die WM 2022 gegen den Rivalen Ghana ausschieden.
Entspannte Stadt
Eine Karriere schien fast zu Ende. Doch dann kam Atalanta. Und die Übersiedlung in eine „entspannten Stadt“, wie Lookman sagt. Das Leben in der Lombardei selbst mag entspannt sein, aber Lookman hat für eine Mannschaft, die sich einem offensiven Stil verschrieben hat, ein Feuerwerk auf dem Spielfeld geliefert. Ein Feuerwerk, in dem Lookman besonders im Endspiel der Europa League zündete. Beim 3:0-Sieg über die scheinbar unbezwingbaren Leverkusener erzielte Lookman alle drei Tore. „Er ist extrem vielseitig und gefährlich“, hat Sturm-Trainer Jürgen Säumel notiert. „Bergamo bringt immer …read more
Source:: Kurier.at – Sport
