
Auch in Monte Carlo wird der Sandplatz-König schmerzlich vermisst: Rafael Nadal dominierte das Turnier nach Belieben. Aber auch ein Steirer zählt zu den Besten.
Wer ein tüchtiges Auto sucht, kann ruhig beim Masters-Turnier in Monte Carlo vorbeischauen, das am Sonntag startete. Ein Maserati ist hier schon um günstige 275.000 Euro zu erwerben. Wer einfach nur Tennis schauen will und sich daneben mit einer erlesenen Flasche Magnum-Champagner verwöhnen will, ist mit schon mit 2.050 Euro mit von der Partie. Man gönnt sich ja sonst nichts.
Dass die Hautevolee volley zum ersten großen Sandplatz-Turnier der Saison strömt, ist nichts Überraschendes. Und dennoch ist vieles anders geworden. Weil er fehlt, weil die Saison auf roter Asche erstmals auf den König seiner Zunft verzichten muss. Damit ist nicht Albert von Monaco gemeint, der ja auch nur Fürst ist, aber zumindest im Vorjahr beispielsweise das Finale verfolgt hat, sondern König Rafa I. Rafael Nadal sagte zwar im Vorjahr wegen Hüftproblemen kurzfristig ab, aber nun gibt es auch keine Hoffnung mehr, dass er wiederkommt.
„Er fehlt uns“, sagt eine Dame vom Organisationskomitee, die sich freilich wegen der Zuschauer keine Sorgen machen muss, den 10.000-Zuschauer fassenden Centercourt zu füllen. Die Anlage selbst, der Monte Carlo Country Club, verfügt 21 Sand- und zwei Hartplätze. Und sie füllt fast ganz Monte Carlo aus – der Stadtbezirk von Monaco erstreckt sich lediglich über eine Fläche von 0,4 Quadratkilometer.
Freilich fehlt Nadal, weil er immer da war und fast immer bis zum Schluss. Wie bei fast allen großen Sandturnieren ist der 38-Jährige, der im Vorjahr seine Karriere beendet hatte, Rekordsieger, in Monte Carlo siegte er gleich elfmal.
Damit liegt er klar an der Spitze. Die Rolle der Kronprinzen im Fürstentum teilen sich mehrere Spieler. Auch Titelverteidiger Stefanos Tsitsipas ist dabei, der alle drei Masters-Titel hier holte. Und freilich auch Björn Borg nebst Ilie Nastase. Den vierten kennt man in Österreich noch besser: Thomas Muster siegte 1992, 1995 (damals war er der König auf Sand) und 1996, 1990 erreichte der Steirer hier sein erstes großes Finale nach seiner schweren Knieverletzung.
Spanischer Favorit
Favorit ist heuer einer, der noch auf seinen ersten Titel im Fürstentum wartet. Nadals spanischer Landsmann Carlos Alcaraz ist hier noch kein Nachfolger seines Vorbilds, schlüpft aber immer mehr in die Rolle des Publikumslieblings. Aber auch der 21-Jährige musste im Vorjahr wegen einer Verletzung absagen.
Source:: Kurier.at – Sport