Die Austria-Legende ist Sportdirektor und Interims-Coach bei Stripfing. Mit dem Cupsieg über Rapid ist er auf den Geschmack gekommen.
„Es war schon ein sehr schöner Moment, nach meiner aktiven Karriere war es das Highlight in dieser Konstellation.“ Alexander Grünwald warf vor kurzem als Interimscoach von Stripfing, dem Kooperationsverein von Austria Wien, ausgerechnet Rapid aus dem ÖFB-Cup. „Mein Handy hat geglüht, von Austria-Seite habe ich viele Nachrichten bekommen“, erzählt der 35-Jährige auf kurier.tv.
Nach seiner aktiven Karriere, die er vor knapp zwei Jahren beendet hatte, durfte er schon auf einigen anderen Spielwiesen Erfahrungen machen. „Zunächst war ich bei der Austria im Marketing und bei der Sponsorensuche tätig.“ Danach wurde er bei Stripfing Sportdirektor, nach der Trennung von Trainer Inaki Bea stellte er sich interimistisch in die Coachingzone.
„In erster Linie bin ich Sportdirektor, wir sind auf der Suche nach einem neuen Trainer. Wir wollen uns zu 100 Prozent sicher sein, dass wir auch den Richtigen holen.“ Somit könnte er auch noch die verbleibenden drei Spiele als Chefcoach agieren.
Harter Alltag
So sehr die Cup-Erfolge gegen die Vienna und Rapid die Stripfinger Fußballseele auch streichelten, so hart und frustrierend ist der Liga-Alltag mit nur einem Sieg und dem vorletzten Platz. „Die 2. Liga ist eine harte Liga, jeder Fehler wird bestraft. Den einfachen Fußball musst du gut beherrschen, wir haben eben zu viele leichtfertige Fehler gemacht.“
Dennoch ortet der einstige Kapitän der Violetten einen Aufwärtstrend, zumindest in den Leistungen. „Wir haben uns stabilisiert. Wenn wir so weiter arbeiten, sind Siege eine Frage der Zeit.“
Ungewisse Zukunft
Wohin ihn seine berufliche Reise im Fußball-Business führen wird, ist noch offen. „Grundsätzlich habe ich schon viel lernen können als Person. Ich habe einiges gesehen in einer Sportorganisation, mich weiter entwickelt. Darüber bin ich froh.“ Im Rückblick erkennt er, welches Privileg er als Spieler hatte. „Da hat man einen anderen Stress. Es ist schon ein schönes Leben, auch wenn du Druck ausgesetzt bist. Jetzt ist der Aufwand aber größer, weil immer etwas zu tun ist. Grundsätzlich ist es ein Privileg, wenn man im Profisport arbeiten darf.“
Der Trainer Alexander Grünwald ist jedenfalls auf den Geschmack gekommen. „Es ist schon interessant, jeden Tag auf dem Platz zu stehen. Man wird sehen, momentan sehe ich mich schon eher in der Sportdirektorenrolle.“ Der Doppelpass zwischen Beruf und Familie muss passen, Grünwald wurde im September zum zweiten Mal Vater. „Man braucht einen Zusammenhalt und eine verständnisvolle Frau. Es ist nicht leicht alles unter einen Hut zu bringen. Aber es ist eine schöne Belastung.“
„Seine“ Austria verfolgt er weiterhin, allein schon aufgrund der Kooperation der Violetten mit Stripfing. „Der Saisonstart war etwas schwierig, aber Stephan Helm hat gute Arbeit geleistet, es wirkt alles nun stabil, schaut stimmig aus.“ Grünwald geht davon aus, dass die Veilchen diesmal ohne Probleme in den Top 6 landen werden. „Es schaut positiv aus, man hat schon viele Punkte gesammelt.“
Über die Unruhe im Hintergrund und die Richtungs-Entscheidung, die dem Klub bevorsteht, möchte er sich verbal nicht zu sehr aus dem Fenster lehnen. „Ich habe nicht so viele Insiderinformation, betrachte das aus der Distanz. Wichtig ist, dass alle …read more
Source:: Kurier.at – Sport