Bundesliga-Chef erklärt, wie es mit dem VAR weitergehen könnte

Sport

Österreichs Klubs sind international abgestürzt, der fünfte Europacup-Startplatz ist verloren. Die Bundesliga muss massiv sparen, weil der neue TV-Vertrag ab 2026 nur noch etwas mehr als 30 Millionen Euro statt aktuell 42 einbringt. Liga-Chef Christian Ebenbauer über die prekäre Situation.

KURIER: Wie würden Sie das Jahr der Bundesliga zusammenfassen?

Christian Ebenbauer: Es war sehr herausfordernd, insbesondere beim Thema der größten Einnahmen, nämlich der Verwertung der Medienrechte. Aber auch aufgrund der andauernden Rezession und den Auswirkungen auf den Fußball.

War es ein erfolgreiches Jahr?

Aus sportlicher Sicht ein sehr erfolgreiches. Wir hatten im Mai eine Meisterschaftssentscheidung, wie man sie sich nur wünschen kann. Wenn drei Klubs bis zur letzten Minute um den Titel kämpfen und drei Teams bis zum Schluss um den Klassenerhalt – das ist das, was wir mit der Änderung des Ligaformats vor acht Jahren erreichen wollten. Die Zuschauerzahlen sind nach oben geschossen, wir kratzen am 9.000er-Schnitt. Mit Blick auf die UEFA-Wertung muss man sagen, dass wir nach den sehr erfolgreichen letzten Jahren, wo unsere Klubs überperformt haben, jetzt leider einen Einbruch erleben.

Wie begründen Sie diesen Einbruch?

Ein wesentlicher Punkt war die Einführung der Conference League während unseres Höhenfluges. In der Conference League hatten wir zwar mit dem LASK und Rapid Klubs, die je einmal durchmarschiert sind, sonst haben unsere Klubs aber gegen stärkere Gegner Europa League und Champions League gespielt – und die Punkte waren dort gleich viel wert.

Es gibt aber Zusatzpunkte für die Champions League.

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Wenn man weiterkommt.

Nein, schon wenn man sich für die Gruppen-, bzw. Ligaphase qualifiziert.

Genau, aber die Hauptpunkte machst du über die Spiele und es ist ein Unterschied, ob du gegen Topklubs in der Champions League spielst oder Conference League.

Gibt es noch Gründe für den Absturz?

Es reicht nicht, wenn man fünf Startplätze hat, dann aber nicht genug Klubs in der Ligaphase. Da sind Länder wie Tschechien, die vier Klubs in der Ligaphase haben, nach oben geschossen. Ich glaube, dass es immer einen wellenförmigen Verlauf gibt. Einmal spielt man über seinen Verhältnissen, jetzt sind wir darunter. Dass unsere Klubs jetzt schlechter ausbilden, glaube ich nicht. Es wurde mehr in Ausbildung oder Infrastruktur investiert.

Warum ist es beim neuen TV-Vertrag nicht zum angestrebten Ergebnis gekommen?

Angebot und Nachfrage. Wir waren auf jeden Fall optimistischer aufgrund der Faktenlage, dass es mit Sky, Canal+ und DAZN so viele Pay-TV-Anbieter wie nie zuvor in Österreich gibt. Und auch am Free-TV-Markt mit dem ORF, ServusTV und Puls4 drei Sender, die in den letzten Jahren in Sportrechte investiert haben. Insofern war dann die Angebotslage sehr enttäuschend, vor allem, wenn man über zwölf Monate versucht, bestehende und potenzielle Partner abzuholen, um ein interessantes Produkt verkaufen zu können.

Warum glauben Sie, war die Angebotslage enttäuschend?

Der Medienmarkt ist in einem massiven Wandel. Der größte Punkt ist, dass bei den Medienunternehmen immer mehr der Finanzexperte hinter dem Businessplan das Heft in der Hand hat und es vorrangig nicht mehr darum geht, zunächst einmal das Produkt und die Marke durch Content groß zu machen.

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Source:: Kurier.at – Sport

      

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