Der ÖFB-Präsident will weg vom Thema Macht – und landet wieder dort

Sport

Wie sich der Präsident in der Sache mit den beiden Geschäftsführern verhält, entbehrt jeglicher Professionalität.

Präsident eines großen Sportverbandes muss man erst einmal sein wollen. Ehrenamtlich, wohlgemerkt. Es sind unendliche viele Kilometer, die Klaus Mitterdorfer zwischen Kärnten und Wien – und schließlich auch quer durch ganz Europa – abspult, um für den ÖFB anzupacken. Er opfert dafür den Großteil seiner Freizeit und muss als stellvertretender Direktor der Kärntner Ärztekammer Woche für Woche einen Spagat zwischen Job und Präsidentensessel schaffen.

Das schafft er, weil er außergewöhnlich fit ist für sein Alter. Der 58-Jährige trinkt keinen Alkohol, läuft täglich in der Früh mehrere Kilometer und verkörpert auf den ersten Blick ein sehr modernes Funktionärsbild. Auch seine ersten Interviews als designierter ÖFB-Präsident im Mai 2023 klangen durchaus vielversprechend. Er wolle insgesamt im Hintergrund bleiben und die Sache in den Mittelpunkt stellen, sagte er etwa zum KURIER. Die klingende Aussage „Wir müssen weg vom Thema Macht“ bot sich als Headline an.

Wer seither genau hingesehen hat, muss zu dem Schluss kommen, dass sich Klaus Mitterdorfer selbst entblößt hat. Im Hintergrund bleiben ist seine Sache nicht. Das wurde vor allem während der Europameisterschaft in Deutschland offensichtlich, als der Präsident, stets flankiert von einer Pressesprecherin des ÖFB, alle paar Tage ins Medienzentrum kam, um sich proaktiv als Interviewpartner anzubieten.

Schlecht beraten, aber noch kein Beinbruch. Wie sich der Präsident jedoch in der Sache mit den beiden Geschäftsführern verhält, entbehrt jeglicher Professionalität. Klaus Mitterdorfer hat verschriftlicht, dass der Generalsekretär im ÖFB ein massives Problem darstellt, jedoch nach mehreren Zwiegesprächen mit Präsidiumskollegen einsehen müssen, dass ebendieser Herr zu viele Unterstützer hat, um ihn loswerden zu können. Um im Amt zu bleiben, versucht er nun händeringend die Kurve zu kriegen und landet am Ende erst recht wieder dort, wo er nicht hin wollte: beim Thema Macht.

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Source:: Kurier.at – Sport

      

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