Die großen Comebacks im Ski: Masochistentreff der Vorbilder

Sport

Kaum ein Tag ohne Kreuzbandriss. Über die Sinnhaftigkeit des Ski-Weltcups lässt sich streiten, zumal der immer mehr einem Masochistentreff gleicht. Unbestritten aber ist die Vorbildfunktion der alpinen Stehauffrauen- und Männer dafür, was mit eisernem Willen möglich ist.

Wer hätte gedacht, dass Lindsey Vonn als 41-Jährige zum dritten Mal auf Podest rasen, ja sich in Val-d’Isère sogar über den 0.35-Rückstand gegenüber Siegerin Conny Hütter (auch schon drei Kreuzbandrisse) ärgern würde.

Wer hätte Olympiasiegertochter Nina Ortlieb zugetraut, dass sie nach fast 30 Operationen mit einem Olympia-Startplatz rechnen darf?

Und dass Max Franz, 36, drei Jahre nach seinem brutalen Sturz in Colorado, wo ihm schon ewiger Invaliden-Status prophezeit worden war, noch einmal ein Weltcup-Rennen bestreiten durfte, glich überhaupt einem Wunder. Auch wenn es am vierten Advent-Samstag auf der Grödener Saslong, wo der Kärntner 2016 gesiegt hatte, nur 40 Sekunden dauerte.

Marcel Hischer, 36, fieberte beim unerwarteten Comebackversuch von Franz daheim vor dem Bildschirm in Doppelfunktion mit. Als dessen enger Freund und Firmenchef. Schließlich fährt Franz Skier vom Hirschen alias van Deer.

Bei den letzten zwei Torläufen vor Weihnachten zählen die norwegischen Van Deer-Slalomkünstler Henrik Kristoffersen und Timon Haugan auf der nördlichen Seite des Grödnerjochs mit zu den Favoriten. In Alta Badia. Dort wo ihr nunmehriger Brötchengeber Hirscher nicht weniger als acht Mal (auf Atomic) gesiegt hatte. Sich aber mit einem zweiten Platz 2012 besonders beliebt bei der örtlichen Bevölkerung machte, indem er sein 18.000-Euro-Preisgeld den Opfern eines Erdrutsches am Ortsrand überließ.

Stacheldraht ums Geldbörserl 

  Rettenegger-Brüder gemeinsam auf dem Stockerl beim Heimweltcup

Dem vierfachen Alta-Badia- Sieger Alberto Tomba indes wurde im Skizirkus nachgesagt, dass er einen Stacheldraht ums Geldbörsel habe. Getreu dem Ruf wird sich der notorische Junggeselle in Madonna di Campiglio zum Nachfeiern seines Eintritts ins 60. Lebensjahr (Alberto wurde soeben 59) von den dortigen bekannt splendiden Veranstaltern einladen lassen. Und am 7. Jänner höchstwahrscheinlich Vor-Ort-Zeuge des nächsten ungewöhnlichen Comebacks werden …

… wenn Marcel Hirscher 59 Wochen nach seinem Kreuzbandriss und vier Wochen vor Olympia beim Slalom von Madonna als carvender Holländer in den Rennzirkus zurückkehrt.

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Source:: Kurier.at – Sport

      

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