Im ersten Match der Heim-EM trifft das Team in Innsbruck auf die Slowakei, für das Erreichen der Hauptrunde ist ein Sieg Pflicht
Viel länger hätte die Vorbereitung jetzt nicht mehr gehen dürfen. Sonst wäre der Fieberschub für die österreichischen Handballerinnen womöglich noch zu heftig geworden.
Seit Monaten fiebert das Nationalteam der Heim-EM entgegen, die Endrunde war allgegenwärtig und stand in jeder Trainingseinheit im Mittelpunkt. „Es kribbelt jetzt schon länger“, gesteht Kapitänin und Torfrau Petra Blazek vor der Auftaktpartie in Innsbruck gegen die Slowakei (18 Uhr, live ORF1).
„Für uns geht mit dieser Heim-EM ein Traum in Erfüllung.“
EPA / Beate Oma Dahle
Torfrau und Kapitänin Petra Blazek
Das erste Match wird für die Österreicherinnen bereits richtungsweisend sein. Teamchefin Monique Tijsterman hat die Marschrichtung klar vorgegeben und den Aufstieg in die Hauptrunde als großes Ziel definiert.
Wenn für das ÖHB-Team beim Heimturnier nicht schon in der Gruppenphase Endstation sein soll, dann ist ein Sieg gegen die Slowakinnen Pflicht.
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Seit Februar ist die Niederländerin Monique Tijsterman österreichische Teamchefin
Monique Tijsterman sieht ihre Spielerinnen für diese Aufgabe gerüstet. „Wir sind bereit“, betonte die Niederländerin vor der ersten Frauen-EM mit rot-weiß-roter Beteiligung seit 2008.
Selbstvertrauen
Zuversicht bereitete vor allem die Generalprobe am Sonntag gegen Deutschland. Die Österreicherinnen lagen sogar kurzzeitig in Führung und unterlagen dem Favoriten am Ende nur knapp mit 26:28. „Gerade die zweite Halbzeit war sehr gut“, meint Teamchefin Tijsterman.
Die Niederländerin ist zwar erst seit Februar im Amt, doch ihre Handschrift ist bereits unverkennbar. Die Österreicherinnen präsentierten sich zuletzt sehr stabil, in der Vorbereitung auf die Heim-EM wurden zwei Siege gegen Nordmazedonien gefeiert, auch in den Duellen mit der Ukraine und Tschechien behielten die Österreicherinnen die Oberhand.
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Dass die Anspannung und Aufregung vor heimischer Kulisse – für die Auftaktpartie gegen Slowakei in der Innsbrucker Olympiahalle waren am Mittwoch 3.000 Tickets weg – für zittrige Hände und weiche Knie sorgen könnte, fürchtet niemand.
„Wir werden aufgeregt sein, aber die positive Euphorie zu unseren Gunsten nutzen“, sagt Kreisläuferin Josefine Hanfland.
Teamspirit
Der Teamspirit sollte die EM-Gastgeberinnen zudem beflügeln. „In den letzten Jahren ist die Mannschaft extrem zusammengewachsen“, sagt Patricia Kovacs.
Die Slowakinnen gelten als Außenseiter, sie nehmen zum erst sechsten Mal an einer EM- oder WM-Endrunde teil. Im Gegensatz zur ÖHB-Equipe sind die meisten Spielerinnen in der Heimat engagiert, zwei sogar in Österreichs WHA. „Sie haben drei, vier gute Spielerinnen, gerade im Rückraum“, sagte Tijsterman. „Wir müssen kämpfen und wach bleiben.“
Der Schlüssel zum Erfolg liegt in der Defensive. „Wir müssen alle auf dieses aggressive Level kommen und die Slowakei niederkämpfen“, fordert Deutschland-Legionärin Josefine Hanfland.
Gelingt der Auftakt nach Maß, dann kann Österreich locker und selbstbewusst in das zweite Match am Samstag gegen Titelverteidiger Norwegen gehen. Im letzten Gruppenspiel wartet am Montag noch Slowenien. Platz zwei ist zum Aufstieg in die Hauptrunde nötig, dort würde man in die Wiener Stadthalle übersiedeln.
Source:: Kurier.at – Sport