Europacup-Absturz: Warum es für Rapid & Co. ab 2027 richtig schwer wird

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0:1, 0:1, 0:1 – nicht nur die Ergebnisse von Sturm, Salzburg und Rapid in dieser Europacup-Woche waren ident. Auch die Reaktionen auf die drei Pleiten in der Europa bzw. Conference League klangen sehr ähnlich. Nach dem Motto „Eh brav, aber leider, leider …“

Um das Desaster zu verdeutlichen: 27 Länder haben diese Woche gepunktet, Österreich holte sich den zweiten Nuller in Folge ab. Diese Saison liegt Österreich nur auf Rang 35 (hinter Gibraltar!), der Absturz in der UEFA-Fünfjahreswertung ist perfekt.

Die österreichische Bundesliga ist auf Rang 17 zurückgefallen, Zypern und die Schweiz werden bis Sommer nicht zurücküberholt werden können.

Ein Europacup-Startplatz weniger

Das bedeutet, dass Österreich ab der Saison 2027/’28 nur noch vier Europacup-Starter stellen wird.

Noch schlimmer als der Wegfall des fünften Tickets ist der sehr lange Weg in die Ligaphasen. 

Die Auswirkungen

Was verändert sich? 

Der Meister startet in der Champions-League-Quali und muss ein Duell für eine Ligaphase gewinnen.
Der Vizemeister – 2024 schaffte es Salzburg so noch in die Champions League – startet in der zweiten Quali-Runde zur Conference League.
Ebenso wie der Play-off-Sieger.
Der Cupsieger hat noch die Chance auf die Europa League, muss aber in der ersten (!) Quali-Runde starten. 

Ab 2027 könnten Ligaphasen-Auslosungen ohne österreichische Klubs stattfinden.

In der Europacup-Historie muss weit geblättert werden, um ähnlich desaströse Saisonen zu finden. 1979 und 1980 sind jeweils alle Bundesligisten in Runde eins sieglos ausgeschieden. Interessanter Nebenaspekt: Auch damals war das ÖFB-Team erfolgreich, sowohl 1978 wie 1982 gelangen WM-Qualifikationen.

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Die Red-Bull-Frage

Was steckt hinter dem Absturz? 

Als Österreich von 2020 bis 2023 in den Top 10 lag, wurde extrem „überperformt“. Alle Berechnungen der Bundesliga was Umsatz, Infrastruktur oder TV-Gelder betrifft, zeigten schon damals, dass ein Platz rund um 15 eine realistischere Heimat wäre. 

Der Erfolg dürfte zu einem gewissen Teil am damals neuen Red-Bull-Stil gelegen sein: An sich bessere Teams hatten sich noch nicht auf das mutige Pressing eingestellt. Das war oft in Partien von Salzburg zu sehen, aber nicht nur. So besiegte der LASK 2019 Sporting mit 3:0 und ein Jahr später in Lissabon sogar mit 4:1 – heute wäre das undenkbar.

Der Vergleich zu Polen 

Gleichzeitig scheiterten damals Vereine aus der hochgerüsteten polnischen Liga mit sensationellen Stadien und Gehältern, die weit über dem österreichischen Schnitt liegen, Jahr für Jahr früh.

Mittlerweile ist Polen Zwölfter, Tendenz stark steigend.

Als Dritter im Play-off

Was bedeutet das Tief für den Bundesliga-Modus?

Das Play-off um den letzten Europacup-Startplatz bleibt weiterhin eingeplant, damit es in der Qualigruppe neben dem destruktiven Abstiegskampf auch einen möglichen Lichtblick gibt.

Fix im Europacup sind ab 2027 nur noch der Meister, der Vizemeister und der Cupsieger. 

Sollte der Gewinner des Pokalbewerbs etwa Vierter werden (so wie in der Vorsaison der WAC), würde zuerst der Siebente im Play-off zu Hause gegen den Fünften spielen. Der Sieger tritt dann mit Hin- und Rückspiel gegen den Dritten an. Das war im Frühjahr 2025 die Austria, die ein paar Minuten vor Abpfiff der letzten Runde noch berechtigte Hoffnungen auf den Meistertitel hatte.

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Vom Champions-League-Traum zum Play-off der letzten Chance in Windeseile – diese Zuspitzung wird es den Klubverantwortlichen noch schwerer machen, langfristig und abgeklärt zu planen.

Nur ein positiver Aspekt 

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Source:: Kurier.at – Sport

      

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