Familienleitung bei SKN St. Pölten: Ein Ehepaar mit großen Fußballträumen

Sport

Andrea Pichler ist die Präsidentin der SKN-Frauen, ihr Mann Franz vertritt in St. Pölten den Hauptsponsor. Das Ehepaar will mit dem SKN „ganz nach oben“.

Oft werden Fußballklubs von einer Familie geführt. Diese bringt das Geld und der Boss – meist ist es ein Mann – entscheidet auch. In St. Pölten gibt es den seltenen Fall, dass die Präsidentschaft und der größte Geldgeber in einer Familie, aber nicht in einer Hand liegen.

Franz Pichler vertritt Hauptsponsor spusu, seine Ehefrau Andrea Pichler führt seit April den Verein SKN St. Pölten.

Im Duett, aber mit jeweils durchaus ausgeprägten Individualmeinungen haben die Pichlers den SKN zum Champions-League-Duell mit dem Titelverteidiger nach Barcelona begleitet.

Für das stark dezimierte Team gab es nach torlosen 30 Minuten eine Lehrstunde auf höchstem Niveau. Barcelona siegt mit 7:0.

Franz Pichler blickt zurück. 

„Ich war 2006 übergewichtig, nach 100 Metern laufen erledigt und wusste, dass ich etwas ändern muss. So bin ich zum Sport gekommen“, erzählt der Weinviertler. „Mittlerweile halte ich bei drei Halbmarathons, fahre mit dem Rad auf den Glockner, und mir geht es viel besser.“

Daraus leitet sich das vielfältige Sport-Sponsoring des Mobilfunk-Anbieters ab: „Der Spitzensport ist notwendig, um mehr Leute zum Breitensport zu bringen. Und wenn mehr Österreicher sporteln, haben alle, auch der Staat, viel davon.“

Bei Rapid und Austria

Das Unternehmen spusu finanziert Amateurvereine, ist aber auch Hauptsponsor der Vienna Capitals im Eishockey, beim SK Rapid zählt das 2015 gegründete Unternehmen zu den größeren Geldgebern, bei der Austria soll die Sichtbarkeit bald ansteigen. „Weil wir bewusst bei beiden großen Wiener Vereinen vertreten sind.“

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Und dann gibt es natürlich eine stattliche Summe für den Serienmeister im Frauenfußball. „Angesichts der Erfolge des SKN denk’ ich mir täglich: ’Eigentlich müsste der Verein medial stärker präsent sein und in Folge auch mehr Publikum gewinnen. Der männliche Überhang in der Öffentlichkeit ist immer noch extrem“, meint Andrea Pichler, die von Langzeit-Obmann Willi Schmaus übernommen hat.

Die Präsidentin („ich habe einen langen Atem“) setzte sich dafür ein, dass auch in ihrer Weinviertler Heimat Frauenfußball forciert wird: „Am Anfang haben die Männer noch gemeint, ’die Frauen sollen aufs Kleinfeld spielen’. Jetzt sind sie begeistert, wie viel im Verein weitergeht und dass die Zahl der Aktiven so steigt.“

Zeitfenster für mehr

„Immer mehr“ scheint das gemeinsame Motto der Pichlers beim SKN zu sein. Auch wenn aktuell Starensembles wie Barcelona noch übermächtig scheinen, soll es künftig nicht nur um nationale Titel gehen. „Ich glaube, dass es aktuell ein Zeitfenster gibt, ganz nach oben zu kommen, bevor auch bei den Frauen wie bei den Männern das ganz große Geld in den Markt schießt“, rechnet Franz Pichler.

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Die kühne Prognose des pragmatischen Niederösterreichers, noch vor dem 0:7 mutig geäußert: „Wenn wir jedes halbe Jahr einen Schritt nach vorne machen, können wir mit dem SKN in fünf Jahren auch die Champions League der Frauen gewinnen.“

Einwände, dass Österreichs Frauenliga – auch wenn sie laufend an Qualität gewinnt – für diese Sphären zu wenig an wöchentlichen Herausforderungen bietet, schmettert das Ehepaar Pichler ab: „Wir haben mit Liese Brancao eine tolle Trainerin und werden ihr helfen, immer bessere Spielerinnen zu bekommen.“

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Source:: Kurier.at – Sport

      

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