Mit einer beeindruckenden Leistung in der zweiten Hälfte holte sich Norwegen im Finale gegen Dänemark in der ausverkauften Wiener Stadthalle den EM-Titel.
Die Wiener Stadthalle stand Kopf, die norwegischen Fans hatten allen Grund zum Jubeln. Norwegens Frauen kürten sich zum insgesamt zehnten Mal zu den Handball-Königin Europas. Am Ende setzten sie sich im Finale überraschend klar mit 31:23 gegen Dänemark durch.
Dabei hatten die Däninnen den besseren Start und in der ersten Hälfte fast immer die Führung inne. Norwegen, als Favorit gehandelt, hatte Probleme den Rhythmus zu finden. Erst knapp vor der Pause wendete Norwegen, angeführt von einer überragenden Henny Reistad, das Blatt und hatte mit 13:12 die Nase vorn. Noch war alles offen und ausgeglichen.
Klare Sache in der zweiten Hälfte
Die zweite Hälfte aber werden beide Teams wohl so schnell nicht vergessen. Dänemark agierte plötzlich unfassbar fehlerhaft, schwächte sich mit Zeitstrafen und erzielte minutenlang keinen Treffer. Ganz anders die Norwegerinnen, die sich in der Defensive auf Torfrau Solberg verlassen konnten, und in der Offensive nun nach Belieben trafen. Der Vorsprung wuchs zusehends, schon 15 Minuten vor dem Ende war klar, dass Norwegen dieses Spiel nicht mehr aus der Hand geben würde. 31:23 lautete der deutliche Endstand, die Norwegerinnen sind verdiente Europameisterinnen, Reistad wurde zur Spielerin des Finales gekürt.
Österreichs nächste Aufgabe
Die EM ging nun in Wien zu Ende, die Qualifikation für die WM steht schon vor der Tür. Österreich trifft im April 2025 auf die Türkei im Kampf um ein Ticket zur Endrunde 2025 in Deutschland und den Niederlanden. „Die Türkei hat aufgeholt in den letzten Jahren, gerade im Frauenhandball. Ich denke, es ist eine machbare Hürde für uns. Wir wollen unbedingt zur WM und werden jetzt beginnen uns auf die Türkei vorzubereiten“, lautete die erste Einschätzung von ÖHB-Sportdirektor Patrick Fölser.
Teamchefin Monique Tijsterman ergänzt: „Natürlich hofft man immer auf einen Gegner, gegen den man sich Chancen ausrechnet. Man weiß nie, wie sich die anderen Teams in den kommenden Monaten entwickeln werden, ganz zu schweigen von Verletzungen und etwaigen Comebacks nach Verletzungen.“ Die Niederländerin warnt aber davor, den Gegner auf die leichte Schulter zu nehmen. „Das Auswärtsspiel mit den vielen Zuschauern wird sehr schwierig werden. Wir hoffen, dass wir auch daheim ein volles Haus haben werden.“
Source:: Kurier.at – Sport