Elf Spieler des aktuellen WM-Kaders lernten Handball bei Westwien und den Fivers. Am Dienstag wollen sie gemeinsam den nächsten Sieg landen.
In Varazdin geht Österreichs WM-Reise am Dienstag (15.30 Uhr/live ORF1) in der Hauptrunde mit dem Spiel gegen Nordmazedonien weiter. Teamchef Ales Pajovic ist guter Dinge vor den drei Partien. „Ich bin kein Trainer, der Ausreden sucht und jammert. Natürlich tun die Ausfälle von Mykola Bilyk, Janko Bozovic und Boris Zivkovic weh. Wenn wir so weitergehen wie bisher, mit Feuer und Herz, dann bin ich optimistisch, dass wir auch in Varazdin Punkte holen.“ Zwei Zähler nahm man ohnehin aus der Vorrunde mit.
Österreichs Team setzt auch in der vierten WM-Partie in Kroatien auf Wiener Handwerk, denn 11 der 16 Spieler im aktuellen Kader wurden bei Westwien oder den Fivers aus Margareten ausgebildet.
Frimmel, Lastro, Kaiper, Möstl, Kofler, Mahr und Paulnsteiner bei Westwien, das immerhin auch die erste Station in der Profikarriere für Miskovez war. Von den Fivers kommen Damböck, Wagner, Hutecek und Nigg.
APA/AFP/ANNE-CHRISTINE POUJOULAT / ANNE-CHRISTINE POUJOULATGute Trainer
Gründe für die Wiener Vorherrschaft gibt es einige. Lukas Hutecek, der von den Fivers 2021 zu Lemgo nach Deutschland wechselte, kann welche nennen: „Beide Vereine machen von der Jugend weg viel richtig, bilden gute Spieler aus, weil sie auch gute Trainer haben. Das macht einen großen Unterschied. Und beide Klubs setzen extrem auf die jungen Spieler und deren Ausbildung.“ Für Hutecek ist das ohnehin der österreichische Weg. „Unser Handball entwickelt sich in Richtung Ausbildung.“
ÖHB-Sportdirektor Patrick Fölser freut sich über gut ausgebildete Spieler, hat seine Karriere selbst bei Westwien beendet. „Das kommt natürlich dem heimischen Handball zugute. Es wird bei beiden Vereinen früh Wert auf Ausbildung gelegt und diese auch gelebt. Da geht es auch um das Vermitteln von Einstellungen und Werten, also menschlichen Komponenten. Sie geben ihnen einen Lebensschule mit.“ Ob er sich wünscht, dass andere Vereine ähnlich denken und handeln? „Ja. Punkt.“
APA/AFP/ANNE-CHRISTINE POUJOULAT / ANNE-CHRISTINE POUJOULATProfiteure
Der Zusammenhalt im aktuellen Team ist eine Folge der Arbeit von Westwien und den Fivers. Hutecek: „Der große Kern der Mannschaft ist der Jahrgang 1994, dann sind jüngere Spieler nachgerückt. Aber wir sind 16 Freunde hier im Team und haben auch abseits des Platzes Spaß miteinander.“
Kreisläufer Tobi Wagner, ehemals ein Fiver, hat auch eine geografische Erklärung parat. „Das Einzugsgebiet rund um Wien ist riesig. Die Talente aus dem Umfeld wechseln dann irgendwann zu Westwien oder den Fivers. Dabei sind der 21. und 22. Bezirk gar nicht erschlossen, was Handball betrifft.“ Dabei handelt es sich immerhin um rund 400.000 Einwohner.
Bei der WM geht es nun gegen Nordmazedonien, Ungarn und die Niederlande. Pajovic: „Wir können alle drei Spiele gewinnen, aber auch alle drei verlieren.“
Source:: Kurier.at – Sport