
Es ist der Traum von so manchem Jugendlichen. Nicht in die Schule gehen, den ganzen Tag vor dem PC sitzen und Sim-Racing „spielen“ und am Wochenende mit einem Rennauto Runden drehen.
Simon Schranz lebt diesen Traum. Der 16-jährige Tiroler ist Teil des Formelaustria Young Driver Programmes, das sich zum Ziel gesetzt hat, Österreichs nächsten Formel-1-Fahrer zu suchen und zu fördern. Rennen fährt Schranz für Renauer-Motorsport, das einzige österreichische Team, das auch Formel-4-Autos betreibt.
Schranz gehört damit zu den hoffnungsvollen Nachwuchs-Rennfahrern des Landes neben Piloten wie Charlie Wurz (20), Oscar Wurz (17), Niklas Schaufler (15) und Emma Felbermayr (17), die bereits im Rahmen der Formel 1 in der F1 Academy Rennen fährt.
Der Schritt ins Rennauto
„Ich war schon als Kind motorsportfanatisch“, sagt Schranz. „Irgendwann bin ich Kart fahren gegangen, aber bald habe ich den Wunsch verspürt, auch Rennen zu fahren.“ In Bozen fuhr er die ersten echten Rennrunden im Kart, auf dem Pannonia-Ring waren es erste Tests in einem Formel-4-Auto. In diesem Jahr will es der Rennfahrer genauer wissen und startet in der Central European Zone (CEZ) Championship, als einziger Österreicher der Serie.
Gefahren wird mit Einheitsfahrzeugen:
100.000 Euro teuer,
190 PS stark,
500 kg leicht,
sehr schnell in den Kurven.
Geändert werden können die Federelemente, die Stabilisatoren, die Höhe des Fahrzeuges, die Gewichtsverteilung. Am wichtigsten ist aber gerade in dieser Rennserie der Faktor Mensch.
„Unsere Aufgabe ist es, die Piloten fahrtechnisch weiterzubringen“, sagt Teambesitzer Sepp Renauer. „Die haben ja alle noch keinen Führerschein.“ Gestellt wird nicht nur das Material, sondern auch eine Service-Crew und ein erfahrener Driving-Coach. Zudem gibt es auch ein Medien-Coaching. Sepp Renauer: „Jede gefahrene Runde kostet etwas. Alleine die Box, in der wir hier in Spielberg sind, kostet für Freitag bis Sonntag 1.600 Euro. Das muss natürlich jemand bezahlen. Meistens sind das die Eltern der Fahrer oder Sponsoren oder beide.“
Simon Schranz
Simon Schranz
Zwischen 125.000 und etwa 200.000 kostet eine Saison jedem Fahrer. „Um mit dem Motorsport anzufangen, geht es ohne Eigenmittel nicht“, sagt Simon Schranz. „Der Motorsport ist teuer. In den Formel-Serien muss man selber einzahlen, außer eine Akademie holt einen Fahrer, wie etwa den Verstappen. Ich habe zum Glück mittlerweile einige Sponsoren.“
Das Lernen daheim
Derzeit lebt der 16-Jährige für den Motorsport, der Leidenschaft ordnet er viel unter. „Offiziell bin ich Schüler“, sagt er. „Ich mache aber die Fernmatura, weil eine normale Schule geht sich bei mir nicht aus. Ich lerne daheim, das geht relativ gut.“
Doch nicht nur gelernt wird daheim. Viel Zeit verbringt er am Simulator. Wie viele junge Rennfahrer hat er im Trockentraining die Basis gelegt. „Ohne Simulator wäre ich nicht da. Ich fahre manchmal von neun in der Früh bis neun am Abend.“
Jeder junge Motorsportler, jede Motorsportlerin, träumt von der Formel 1. Simon Schranz ist aber Realist: „Ich mache das jetzt, weil es mir Spaß macht. Was danach passiert, passiert. Wenn es Richtung Formel 1 geht, würde ich es natürlich nehmen.“
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Source:: Kurier.at – Sport