Kasperltheater beim ÖFB: Der Vorhang fällt noch lange nicht

Sport

Funktionäre kritisieren den Teamchef und wollen im Präsidium unter sich bleiben. Am Freitag geht es zur Sache.

Mehr als 35.000 Tickets für den Auftakt der WM-Qualifikation gegen Rumänien am 7. Juni hat der ÖFB verkauft. Innerhalb von 30 Stunden. Das Team zieht – auch wenige Tage nach der Enttäuschung in der Nations League gegen Serbien. Umso wichtiger für den Fußball-Bund ist das Match, das heute in einem Wiener Hotel gespielt wird: Die Allmächtigen des ÖFB treten zusammen, um über die Zukunft der Verbandsspitze zu entscheiden.

Vieles deutet darauf hin, dass der letzte Vorhang im Theater um den Fußball-Bund erneut nicht fallen und keine Ruhe einkehren wird. Der neueste Akt? Ralf Rangnick muss sich von Funktionären öffentlich Kritik gefallen lassen. ÖFB-Interimspräsident Wolfgang Bartosch richtet dem für mehr Professionalität eintretenden Teamchef aus: „Ich kann nicht nur fordern und auf der anderen Seite Geld liegen lassen.“ Gemeint ist der verpasste Aufstieg in die stärkste Gruppe der Nations League.

Niederösterreichs Fußball-Boss Hans Gartner schießt nach: „Seine Spielweise ist ausrechenbar. Mir fehlen die Tore und die Ergebnisse. Ich erwarte mir vom Teamchef neue Ideen.“ Der 73-jährige Funktionär dürfte auch am Freitag eine tragende Rolle spielen, wenn es um die Suche nach einem neue Präsidenten geht.

Die Sitzung

Nach der Präsidiumssitzung um 14 Uhr, wo unter anderem über die Zukunft der Regionalligen beraten wird, tagt erstmals der Wahlausschuss. Am Tisch bleiben da nur noch die neun Landesverbandspräsidenten und der Aufsichtsratsvorsitzende der Bundesliga, Philip Thonhauser.

Das Wort ergreifen wird Martin Mutz. Der Jurist und Präsident des Kärntner Verbandes wurde Ende Jänner zum Vorsitzenden des Wahlausschusses erkoren. Sein Stellvertreter ist Tirols Präsident Sepp Geisler.

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Das Duo wird in Folge alle Kandidaten für das Amt des Präsidenten präsentieren und nach den Hearings mit ebendiesen Persönlichkeiten deren Vorschläge, Ideen und Konzepte vorstellen. Was dann passiert, ist völlig offen. Kommt es zu einer ausgiebigen Diskussion, die ob der Tragweite der Entscheidung auch angebracht wäre? Oder grätscht einer der Funktionäre dazwischen, um den Prozess im eigenen Interesse zu beschleunigen? 

Fakt ist: Jeder Einzelne ist dazu befugt, einen der Kandidaten vorzuschlagen und über diesen – oder diese – abstimmen zu lassen. Nicht auszuschließen ist, dass es dann schnell geht. Denn eines ist auch klar: Wie immer bei Sitzungen dieser Art werden im Vorfeld Gespräche geführt – vielleicht sogar Absprachen getroffen.

Glaubt man entsprechenden Meldungen, so könnte Johann Gartner der sein, der dazwischengrätscht und Johannes Wutzlhofer vorschlägt. Dem Vernehmen nach brüstet sich der Anwalt aus dem Burgenland damit, bereits eine Mehrheit für seine Kandidatur gefunden zu haben. Falls dem so ist, könnte der Jurist rasch als neuer ÖFB-Boss designiert sein.

Wutzlhofer hat mit der Funktion eines Aufsichtsratsvorsitzenden – wie die Rolle nach der geplanten Strukturreform im ÖFB heißen soll – bereits Erfahrung: Der Forchtensteiner fungierte als Aufsichtsratsvorsitzender bereits bei Kika/Leiner.

Der Vorschlag

Am Dienstag zeigte sich der Jurist auf KURIER-Nachfrage noch zurückhaltend. Er wisse nur, dass er von mehreren Kollegen im Präsidium als Kandidat vorgeschlagen worden sei, so Wutzlhofer.

Gartner jedenfalls gilt als einer, der sich ungern etwas sagen lässt und demzufolge auch den internen Aufstieg eines Kollegen befürwortet. Im Zuge der Demontage von Ex-Sportdirektor Willibald Ruttensteiner …read more

Source:: Kurier.at – Sport

      

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