Der Kroate überschritt mit seiner Wutrede nach dem 0:5 gegen die Bayern seine Kompetenzen. Auch wenn es mittlerweile eine Aussprache mit Trainer Ilzer gab – das darf nicht einmal ein Routinier.
Jede Mannschaft braucht ihre Routiniers. Routiniers, die um im hochdeutschen Jargon zu bleiben, auch einmal die Schnauze aufmachen. Bei Red Bull Salzburg fehlte beispielsweise ein solcher in dieser Saison, dementsprechend sind auch die Leistungen weit unter dem Anspruch. Bei Sturm, dem Ex-Klub von Trainer Christian Ilzer und Sportchef Andreas Schicker, gibt es diese zuhauf. Und dennoch setzte das Duo in Graz auf den routinierten Stefan Hierländer, der wenig Spielzeiten bekam, aber aufgrund seiner Erfahrung und Präsenz nach wie vor enorm wichtig ist.
Nur müssen auch Routiniers (oder gerade diese) wissen, wann sie den Mund aufmachen müssen. In Graz polterte es oft in der Kabine, wie in der Pause des Cup-Finales des Vorjahres, als Sturm in Klagenfurt gegen Rapid zurücklag. Einige Spieler holten dort zum Rundumschlag aus. Das Ergebnis: die Steirer siegten 2:1.
Andrej Kramaric, Urgestein von Hoffenheim, tat dies öffentlich. Vor laufender Kamera kritisierte der 33-Jährige, der seit 2016 beim Klub ist, die Änderungen, die vor allem die Österreicher Schicker und Ilzer eingeleitet haben, auf das Schärfste. Mit der verbalen Überschrift: „Fühle große Scheiße im Klub.“
Freilich, klappte zuletzt wenig, seit Ilzers erfolgreicher Premiere (Sieg gegen Leipzig) ist das Team sieglos. Kramaric darf poltern, soll es sogar tun, darf von Scheiße sprechen. Aber wenn er dies öffentlich tut, ist das die größte Scheiße! Harte Kritiken von Sportlern sind im Einzelsport, wie im Tennis, nicht fair, aber mit Vorbehalt hinnehmbar. Doch im Mannschaftssport ist dies einfach ein „No Go“. Mittlerweile gab es eine Aussprache von Kramaric mit Ilzer & Co. Doch es wird einiges hängenbleiben.
Davon unabhängig, sollte Hoffenheim am Samstag (15.30) in Kiel dringend punkten. Sonst kann es für Ilzer, wie deutsche Fußball-Experten bereits berichten, schon vorbei sein.
Source:: Kurier.at – Sport