Langlauf-Star Petter Northug als Österreicher? Eine schlechte Idee

Sport
Press conference with Petter Northug

Der ÖSV tut gut daran, den norwegischen Exzentriker nicht in sein Team zu holen.

Im ersten Moment mag es ja nach dem großen Coup und einem kleinen Wintermärchen klingen: Petter Northug, der erfolgreichste Langläufer der WM-Geschichte (13 Goldmedaillen), will bei den Olympischen Winterspielen 2026 in Mailand-Cortina für Österreich auf Medaillenjagd gehen.

Der ÖSV prüft bereits den Nationenwechsel des 39-jährigen Norwegers, auch die zuständigen Ministerien sind informiert. „In eineinhalb Monaten könnte es Realität sein“, sagte Northug in einem Interview.

Kann man da überhaupt Nein sagen, wenn der ehemals beste Langläufer der Welt zum ÖSV überlaufen will?

Der Österreichische Skiverband sollte sogar Nein sagen. Jedenfalls wenn man dort auf die Werte pocht, die so gerne öffentlich propagiert werden.

EPA / Terje Pedersen

Die sportlichen Meriten von Petter Northug sind unbestritten. Aber es hat schon seine Gründe, warum der Superstar zum Fahnenflüchtling wird. Im langlaufverrückten Norwegen ist der einstige Liebling inzwischen nämlich unten durch.

Fahrerflucht

Seine Extravaganzen in der Loipe ließen die Norweger Petter Northug noch durchgehen, aber sein Verhalten abseits des Sports disqualifiziert den 39-Jährigen für jede Vorbildwirkung. 

Northug verursachte alkoholisiert einen Autounfall und beging Fahrerflucht. Bei einer Hausdurchsuchung wurde Kokain gefunden. Weil er immer wieder zu schnell unterwegs war, wurde ihm in Norwegen der Führerschein auf Lebenszeit abgenommen.

Dem österreichischen Langlaufsport würde ein Rüpel wie Northug nicht wirklich gut zu Gesicht stehen. Das Langlaufen sorgt gerade wieder für positive Schlagzeilen nach den vielen Skandalen in diesem Jahrtausend.

Blutige Spuren

Da war einmal die Blutbeutel-Affäre bei den Olympischen Winterspielen 2002. Vier Jahre später folgte die Doping-Razzia in Turin, dann der Dopingfall Johannes Dürr rund um die Spiele 2014 in Sotschi. Zu schlechter Letzt die Operation Aderlass bei der Heim-WM 2019 in Seefeld, bei der ÖSV- Langläufer in flagranti beim Dopen erwischt wurden.

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Inzwischen scheint endlich Ruhe eingekehrt zu sein und Österreichs Langläufer sind in der Erfolgsspur. Teresa Stadlober gewann 2022 Olympia-Bronze, Mika Vermeulen wurde Zweiter bei der Tour de Ski.

Es ist ein zartes Pflänzlein, das da auf verbrannter österreichischer Erde gedeiht. Das sollte man beim ÖSV nicht leichtfertig aufs Spiel setzen für einen 39-Jährigen, der sich nur selbst verwirklichen will.

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Source:: Kurier.at – Sport

      

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