Lauberhorn in Wengen: Die Ski-Rennstrecke der Rekorde

Sport

Die längste Abfahrt der Welt, die schnellste Stelle im Weltcup, die wildesten Geschichten. Beim Super-G und bei der Abfahrt stehen nicht nur die Athleten im Fokus.

Wären die Skiprofis nicht voll auf ihren Lauf konzentriert, würde ihr Blick vom Starthaus über die gewaltigen Berggipfel von Eiger, Mönch und Jungfrau streifen. Eindrucksvoll sind auch die Eckdaten der Lauberhornabfahrt am Samstag (12.30/live ORF 1). 4.480 Meter lang ist die Strecke, 2:30 Minuten beträgt die Laufzeit, gespickt ist sie mit Schlüsselstellen. Mit einer Fahrzeit von knapp 1:50 Minuten ist der Super-G am Freitag (12.30) so lang wie anderswo eine Abfahrt.

Russisprung! 

Nach ein paar langgezogenen Kurven geht es über den Russisprung, benannt nach dem dreifachen Gesamtweltcupsieger aus der Schweiz. Dieser ließ den Sprung 1988 für Filmaufnahmen errichten.

Traversenschuss! 

Auf dem Gleitstück mit leichten Kurven steigt die Geschwindigkeit auf 130 km/h.

Hundschopf! 

Nach 50 Sekunden geht das Rennen so richtig los. In der Panoramakurve wird Tempo rausgenommen, bevor die Fahrer zwischen Felsen und Netz ins Bodenlose springen.

Grafik,Lauberhorn.ch
Minschkante! 

Nach einer Linkskurve folgt die Minschkante. Russi beschreibt die Stelle als „Kombination aus Sprung, Kurve und Linienwahl“. Benannt ist die Stelle nach dem Schweizer Josef Minsch (1941–2008), der an dieser Stelle vor genau 60 Jahren im Training schwer stürzte und mit einem Beckenbruch in der Nähe der Eisenbahn liegen blieb – neun Wochen Krankenhaus. Im Jahr darauf wurde Minsch hinter Karl Schranz Zweiter.

Canadian Corner!

In der stark nach außen hängenden 180-Grad-Kurve stürzten 1976 die „Crazy Canucks“ Dave Irwin und Ken Read.

  Einfach nur Schrott: Olympiamedaillen von Paris müssen ausgetauscht werden

Kernen-S! 

Neben der Bahn geht es über den flachen Alpweg durch eine Schikane, die angedriftet wird. Hier haben schon viele Läufer das Rennen verloren. Bruno Kernen stürzte 1997 an der langsamsten Stelle der Strecke schwer und blieb fast unverletzt.

Im folgenden Video die spektakuläre Kamerafahrt von Joachim Puchner 2024:

Wasserstation! 

Die Wasserstation ist die verrückteste Stelle im gesamten Ski-Weltcup. Nur der Tradition ist es geschuldet, dass auch im Jahr 2025 die Rennläufer mit bis zu 100 km/h durch den schmalen Tunnel unter der Wengernalpbahn durchrasen.

Langentrejen! 

In der TV-Übertragung wird das Gleitstück oft weggelassen, die Fahrer haben erstmals Zeit, nachzudenken. Etwa darüber, ob sie den richtigen Ski an den Füßen haben oder ob sie sich in der perfekten aerodynamischen Position befinden.

Hanneggschuss! 

Wenn die meisten anderen Weltcup-Abfahrten schon zu Ende sind, geht es nach 1:50 Fahrminuten in den Hanneggschuss. Steil, lang und oft dunkel. Am 19. Jänner 2013 wurde hier der Franzose Johan Clarey mit 161,9 km/h gemessen – Weltrekord für eine Abfahrt.

Silberhornsprung! 

Nach dem sehr flachen Seilersboden mit der langgezogenen Links-rechts-Kombination geht es mitten in einer Rechtskurve über den Silberhornsprung. Der Sprung wurde so angelegt, dass in der TV-Übertragung hinter den fliegenden Läufern das Silberhorn (3.704 Meter) zu sehen ist.

Österreicherloch!

1954 wurden die favorisierten Österreicher Toni Sailer, Anderl Molterer und Walter Schuster von den Wellen und Schlägen abgeworfen. Der Sieg ging damals trotzdem an einen Österreicher: Christian Pravda gewann mit Streckenrekordzeit von 3:23,2 Minuten vor dem Vorarlberger Martin Strolz.

Ziel-S! 

2:18 Minuten sind die Fahrer unterwegs, wenn im stark drehenden Ziel-S noch einmal die letzte Energie aus den Oberschenkeln geholt wird. Gernot Reinstadler verunglückte 1991 tödlich, als er nach dem Ziel-S ins Netz stürzte.

  Lindsey Vonn spricht schon (wieder) vom Ende der Karriere

Zielschuss! 

Nach der Katastrophe um …read more

Source:: Kurier.at – Sport

      

(Visited 1 times, 1 visits today)

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.