Österreichs Frauen sind nach dem 0:1 im EM-Play-off in Polen unter großem Druck und stehen vor einem Pflichtsieg.
Nach dem versprühten Optimismus kam die Ernüchterung: Statt am Freitag den Grundstein für den Aufstieg zu legen, ist der Weg zum EM-Ticket für Österreichs Frauen-Fußball-Nationalteam durch eine 0:1-Niederlage in Polen sehr steinig geworden. Im Rückspiel am Dienstag (18.15 Uhr/live ORF1) in Wien muss jetzt zwingend ein Sieg her, um der Favoritenrolle im entscheidenden Quali-Play-off-Duell noch gerecht zu werden. Dafür bedarf es in mehreren Bereichen einer klaren Steigerung.
Starstürmerin Ewa Pajor gelang zwar auch im dritten Duell in Folge mit der ÖFB-Auswahl kein Treffer, trotzdem war sie immer mittendrin, wenn es nach Umschaltsituationen schnell nach vorne ging. So leitete sie schon in der 3. Minute eine Topchance von Adriana Achcinska ein. Den entscheidenden Treffer von Natalia Padilla (57.), deren Abschluss von Marina Georgieva nur noch ins eigene Tor abgelenkt werden konnte, bereitete die Barcelona-Angreiferin mustergültig vor. In der 65. Minute hatte Pajor bei einem Stangenschuss Pech.
Wie befürchtet
„Wir haben genau so ein Tor kassiert, aus einer Situation, vor der wir gewarnt haben“, sagte ÖFB-Teamchefin Irene Fuhrmann. Sie war geknickt wie auch ihre Spielerinnen, die im Gegensatz zu den beiden 3:1-Erfolgen in diesem Jahr in der Gruppenphase der EM-Quali mit hängenden Köpfen den Platz verließen. „Dass sie vorne schnelle Spielerinnen haben und das ausnutzen, war uns im Vorhinein klar, dass du dir da nicht einmal einen Fehler erlauben darfst auch. Leider ist uns der passiert“, sagte Torfrau Manuela Zinsberger.
Das war im Stadion von Gdansk nicht das einzige Problem. Vorteile beim Ballbesitz brachten nichts ein, da keine Topchance herausgespielt werden konnte. Polens Torfrau Kinga Szemik wurde nur bei einem Schuss von Lilli Purtscheller (74.) geprüft. „Wir waren nach vorne nicht durchschlagskräftig genug“, resümierte Fuhrmann. Nach der Pause ging auch die Spielkontrolle verloren. „In der zweiten Halbzeit haben wir das Spiel ein bisschen aus der Hand gegeben“, sagte Mittelfeldspielerin Barbara Dunst. Und Zinsberger ergänzte: „Es waren sehr viele Eigenfehler dabei, wenn wir den Ball gewonnen haben, waren wir sehr hektisch.“
Große Hoffnung
Hoffnung macht eben auch die Erinnerung an die beiden 3:1-Erfolge gegen Polen am 9. April in Gdynia und 12. Juli in Altach. „Ich bin der Überzeugung, dass wir die Qualität haben, am Dienstag als Sieger vom Platz zu gehen“, meinte Fuhrmann. Ihr Team traut sich die Wende auch zu. „Es ist wichtig, den Kopf wieder freizubekommen“, sagt Zinsberger. „Und am Dienstag reißen wir das rum.“.
Source:: Kurier.at – Sport