„Jahrelang habe ich im Schatten der Angst gelebt, im Verborgenen, aus Angst“, schreibt der Pole Andrzej Stekala.
„Lange Zeit habe ich mich gefragt, ob ich jemals die Kraft finden würde, diese Worte zu schreiben.“ Mit diesen Worten beginnt der polnische Skispringer Andrzej Stekala ein Instagram-Posting, in dem er der Trauer um seinen Lebensgefährten Raum verschafft und es zugleich als sein Coming-out nutzt.
Der 29-Jährige erklärt öffentlich seine Homosexualität und schreibt: „Jahrelang habe ich im Schatten der Angst gelebt, im Verborgenen, aus Angst, dass das, was ich wirklich bin, mich zerstören könnte. Was ich jetzt schreiben werde, ist das Schwerste, was ich je in meinem Leben getan habe.“
„Ich möchte, dass ihr mich wirklich kennenlernt. Ich bin schwul. Jahrelang habe ich es vor der Welt versteckt – vor Ihnen, vor den Medien und manchmal sogar vor mir selbst.“
Nach einem Schicksalsschlag hat sich der Sportler nun dazu entschieden, sich nicht mehr zu verstecken. Im November ist sein Freund Damian verstorben, die beiden waren seit 2016 zusammen.
„Er war meine Zuflucht, meine Stütze, mein größter Unterstützer. Gemeinsam teilten wir das Leben, Leidenschaften, Freuden und schwierige Momente. Er war alles für mich – mein Zuhause, mein Herz. Wir liebten uns im Stillen, versteckten unsere Liebe vor der Welt, um das zu schützen, was uns am wichtigsten war.“
Nun beginne er ein neues Kapitel, schreibt Stekala. „Ich will nicht länger verbergen, wer ich bin. Ich bin ich – ein Mann, der geliebt hat und immer noch liebt. Und ich weiß, dass er wollen würde, dass ich weiterhin im Einklang mit mir selbst lebe. Ich danke allen, die mir in all den Jahren zur Seite gestanden haben, vor allem meiner Familie und meinen Freunden. Dank Ihnen finde ich den Mut, mich zu öffnen.“
Zuspruch erhielt der Pole sofort. Der Norweger Halvor Egnar Granerud, der beim Neujahrsspringen 14. wurde: „Bleib stark, Andrzej. Es ist herzzerreißend, von deinem Verlust zu lesen. Ich hoffe, dein mutiges Jahr 2025 wird ein gutes Jahr für dich, erfüllt von der Freiheit, dich nicht verstecken zu müssen. Alles Gute.“
Source:: Kurier.at – Sport