Der Stripfing-Obmann reagiert auf Kritik von Fans nach dem Cup-Triumph: Christoph Pelczar wird nicht mehr als „Rapid-Pfarrer“ tätig sein.
Vor einer Woche „war es ein Gedanke, der in mir lauter wird“. Christoph Pelczar verriet im KURIER-Interview, dass er darüber nachdenkt, „nach dem Cupspiel als mein persönliches Champions-League-Finale mit dem Fußball aufzuhören und ’nur‘ noch als Seelsorger zu arbeiten“.
Jetzt ist ein Teil dieses Gedanken Realität – aber nicht ganz so, wie es sich Pelczar rund um das Spiel, „das wie ein Hochzeitsmahl sein sollte“, ausgemalt hatte. „Ja, ich höre als Rapid-Pfarrer auf“, sagt der gebürtige Pole im KURIER-Gespräch.
Der Pfarrer mehrerer Gemeinden rund um Stripfing im Weinviertel hat Rapid-Vorstand Steffen Hofmann vorab von diesem Schritt telefonisch informiert.
Kurier / Tobias Steinmaurer
Aus dem erwünschten „Hochzeitsmahl“ war eine Sensation geworden. Pelczar bejubelte das 2:1 seiner Stripfinger – und damit ausgerechnet vom Kooperationsverein der Austria – auf der Hohen Warte ausgiebig. Auf dem Feld der Hohen Warte wurde das Cup-Aus der Rapidler gefeiert.
Das nahmen einige Rapid-Fans dem langjährigen Anhänger übel. Eine Unvereinbarkeit wurde geortet, mehrere Transparente im Rapid-Sektor waren beim Spiel in Graz gegen Sturm (1:1) direkt an und gegen Pelczar gerichtet.
Eines davon nimmt der Pfarrer wörtlich: „Geh mit Gott, aber geh – das tue ich, ich will nicht im Weg stehen.“
Kurier / Tobias Steinmaurer
Zu seinem Jubel gegen Rapid sagt Pelczar: „Ich war so perplex, dass Stripfing gewinnt, dass ich mir gar nichts dabei gedacht habe. Ich wollte nicht, dass aus diesem Spiel ein Konflikt wird und war überrascht, als ich dann die Transparente gesehen habe. Es hat niemand mit mir persönlich gesprochen, aber es muss wieder Frieden herrschen.“
Für die bereits vereinbarten „Rapid-Taufen“ im Andachtsraum im Allianz Stadion wird Pelczar die Hütteldorfer Pfarre bitten, Ersatz zu schicken. Ob es danach doch noch Aktivitäten mit gläubigen Spielern oder die bislang beliebten „Rapid-Hochzeiten“ geben wird, ist vorerst nicht absehbar: „Ich muss jetzt einmal einen Schlussstrich ziehen und zur Ruhe kommen.“
Source:: Kurier.at – Sport