Rapid und der Pfarrer: Eine Trennung nach 20 Trauungen

Sport

Die Kritik der Rapid-Fans ging Christoph Pelczar so nahe, dass er dem Verein schweren Herzens den Rücken kehrte.

Sonntag kommt der von der Spielergewerkschaft zum Trainer des Jahres gewählte Peter Pacult mit seinen Klagenfurtern nach Hütteldorf. Dort, wo 2010 vorm Stadion in Riesen- Lettern „Pacult raus“ zu lesen war. Gleichsam als Dank, dass Pacult Rapid zum (bis heute) letzten Titel geführt hatte.

PP, mit 65 inzwischen der Oldie der Liga, hat damaligen Kritikern verziehen. Vielleicht aus Altersmilde. Vielleicht auch, weil er weiß, wie wertvoll Fans sein können, die ihren Verein bis an den letzten Zipfel Europas fahnenschwenkend begleiten. Beim Cup-Out gegen Stripfing gingen die Rapidler indes nicht mit fliegenden Fahnen unter. Mit diesen ließ man Rapids treueste Fans gar nicht erst hinein.

Eine entbehrliche – angeblich vom neuen Döblinger Polizei-Obersten befohlene – Aktion. Denn wie ist den ohnehin zu Vorurteilen gegenüber der Exekutive neigenden Fans zu erklären, dass beim Cup auf der Döblinger Hohen Warte verboten wurde, was ihnen in der Bundesliga sonst erlaubt ist?

Die organisierte Fanszene reagierte cool. Indem sie auf den Eintritt verzichtete, sich das Match oberhalb der Naturarena mit Blick von der Planke aus ansah. Was später erfolgte, aber erregte ihren Zorn. Als Stripfings rühriger Obmann Christoph Pelczar, der zugleich der Rapid-Pfarrer ist, über Stripfings Cupsieg jubelte. Obwohl Pelczar im Cup-Vorfeld betont hatte , dass er – unabhängig vom Spielausgang – immer Rapid im Herzen trage werde, wurden in Graz beim Sturm-Spiel von Rapids Hardcore-Abteilung gegen den Herrn Pfarrer Transparente wie „scher dich zum Teufel“ gespannt. Was Pelczar so nah ging, dass er, der im Andachtsraum des Rapid-Stadions über 20 Trauungen vorgenommen hatte, sich von Rapid trennt.

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Keine Stellungnahme von Präsident Wrabetz

Von Rapids Führung blieb ob des würdelosen Verhaltens gegenüber Hochwürden eine geharnischte Stellungnahme aus. Rapid-Präsident Alexander Wrabetz will wie seine Vorgänger beim unberechenbaren Kern vom Block West nicht anecken. Der Grat zwischen Diplomatie und Konfliktscheue kann ein sehr schmaler sein.

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Source:: Kurier.at – Sport

      

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