Serge Philipp Raux-Yao erklärt, warum er Rapid so viel zutraut, noch nicht an einen Transfer denkt auch beim Verteidigen so entspannt wirkt.
Serge Philippe Raux-Yao ist einer der ungewöhnlichsten Rapidler der vergangenen Jahre. Das betrifft nicht nur den Namen des Franzosen mit dem Spitznamen „SP“, ausgesprochen „Espii“. Und auch nicht unbedingt die Größe von 1,97 m, verbunden mit einer außergewöhnlichen Sprint-Fähigkeit.
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Am ungewöhnlichsten am 25-Jährigen ist die absolute Gelassenheit.
Egal, ob der Linksfuß gerade verteidigt, wie es kaum ein Spieler im Herbst in Österreich seit Saisonbeginn dauerhaft geschafft hat, oder ob es das Auftreten von Raux-Yao abseits des Platzes betrifft.
„Ja, das ist mein Lebensstil. Und ich bin wirklich happy“, sagt der Abwehrchef beim KURIER-Interview in Benidorm.
Während Sportdirektor Katzer im Trainingslager Transfers abwickelt – so wie von Bernhard Zimmermann zur Vienna, der in der 2. Liga einen Neustart wagt – könnte auch der ablösefreie Zugang auf einen Wechsel drängen. Der Dauerbrenner – er pausierte in 31 Partien nur bei der Cup-Blamage gegen Stripfing – weiß, dass es großes Interesse gibt.
Doch er hat andere Pläne. Und mit Rapid noch sehr viel vor.
KURIER: Warum haben Sie sich für Rapid entschieden, noch dazu ablösefrei? Sie hätten doch die Qualität für einen größeren Klub gehabt.
Serge Philipp Raux-Yao: Für meine Entwicklung ist es besser, viel zu spielen, auch in der Conference League. Da sammle ich Erfahrungen, die mir nach nur drei Jahren im Profifußball fehlen. Außerdem mag ich das Trainerteam und den Sportdirektor. Rapid war die beste Entscheidung meiner Karriere.
Trainer Klauß hat Sie in französischer Sprache von der Zusage überzeugt. Waren Sie überrascht?
Ja, über mein Leben haben wir auf Französisch gesprochen, über fußballerische Details Englisch – das machen wir jetzt auch noch so. Mittlerweile verstehe ich etwas Deutsch. Aber nicht so gut wie mein Freund Mama Sangare, mit dem ich viel Zeit verbringe.
kurier/Martin Winkler
Sie brauchen keine Pausen und waren noch nie verletzt – wie ist das möglich?
Mit 12 habe ich mir den Oberschenkel gebrochen, das war’s. Mein Leben besteht aus Training, Spielen und Zeit zu Hause im 22. Bezirk mit Frau und Kind. Ich lebe sehr gesund und schlafe viel. Vielleicht ist es darum.
Warum hat die erste Auslandsstation bei Cercle in Brügge nicht funktioniert?
Ich hatte drei Trainer, darunter mit Thalhammer und Muslic zwei Österreicher. Alle hatten unterschiedliche Ideen vom Fußball. Dazu gab’s Probleme mit dem Vertrag. Es war ein verlorenes Jahr. Aber ich habe trotzdem viele wichtige Erfahrungen mitgenommen, weil ich davor nie weg war.
Wo wollen Sie noch hin?
Ich sehe noch kein Limit in meiner Karriere. Ich will Champions League spielen, am liebsten mit Rapid, weil ich so glücklich hier bin. Meine liebste Liga ist die Premier League, aber alle Top-5-Ligen reizen mich.
Wobei wollen Sie sich noch verbessern?
Ich will mehr Tore erzielen. Und ich muss Erfahrungen sammeln. Innenverteidiger sind erst mit 29 oder 30 Jahren top. Der Allerbeste ist für mich Van Dijk, auch Saliba von Arsenal ist großartig. Ich schaue viele Spiele, aber nicht als Fan, sondern nur auf die Details, die Top-Innenverteidiger machen.
GEPA pictures/ Philipp Brem
Warum wirken Sie beim Verteidigen so entspannt?
Ich nutze meine Energie, um …read more
Source:: Kurier.at – Sport