Salzburg-Gegner Sparta Prag? Da kamen die Fans mit einem Sarg

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Vor dem Duell seiner Ex-Klubs erinnert sich Marc Janko an seine Zeit in der Goldenen Stadt und verrät, was er vom neuen Champions-League-Format hält.

Mit Sparta Prag bekommt es Salzburg zum Auftakt der Champions League mit einem sehr wuchtigen Gegner zu tun. Das weiß ich aus eigener Erfahrung. Meine Erinnerungen an meine Zeit in Prag sind allerdings nicht sehr positiv.

Wir waren im Sommer 2017 14 neue Spieler, ich war einer der prominentesten Neuzugänge. Die Verantwortlichen wollten den Verein auf den Kopf stellen, wollten unbedingt in die Europa League. Als wir dann in der Qualifikation gescheitert sind, wurden die vier teuersten Spieler zu Einzeltraining verdonnert, da war ich auch dabei. Im Winter bin ich dann zu Lugano gegangen.

Für mich war es damals der letzte Vertrag, das Karriereende in Sicht. Deshalb konnte ich das alles mit einer gewissen Leichtigkeit hinnehmen. Für einen Mitte-20-Jährigen wäre es sicher schlimmer gewesen.

Rosicky, mein Freund

Kontakt zu Sparta habe ich heute null. Dass sie jetzt endlich dort sind, wo sie immer hin wollten, vergönne ich dem Verein aber – und vor allem Tomas Rosicky. Als ich in Prag war, war er dort einer der Starspieler, auch wenn er oft verletzt gefehlt hat. Mit ihm habe ich mich immer sehr gut verstanden. Ich freue mich vor allem für ihn, dass Sparta jetzt Champions League spielt.

Was mir aus meiner Zeit in Prag auf jeden Fall noch in Erinnerung geblieben ist, sind die Fans. Wenn es läuft, dann geben sie der Mannschaft unglaublichen Support. Aber wehe, wenn es nicht rennt. Ich erinnere mich an ein Abschlusstraining, zu dem die Fans mit einem Sarg gekommen sind. Ihre Botschaft: Entweder ihr gewinnt morgen, oder ihr liegt da drinnen. Einmal wurde bei einer Auswärtsfahrt auch unser Bus von den Anhängern gestoppt. Wir mussten alle aussteigen und uns einiges anhören.

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Lijnders hat Pep

Qualitativ sehe ich die Salzburger klar besser als Sparta, aber sie müssen sich auf einen sehr kampfstarken Gegner einstellen. Die tschechische Liga war und ist körperlich sehr intensiv, da kracht es bei jedem Zweikampf.

Ich bin gespannt, wie sich Salzburg vor allem in der Rückwärtsbewegung präsentiert. Da habe ich in den bisherigen Saisonspielen schon noch große Lücken gesehen. Damit meine ich aber nicht nur die Innenverteidiger, das betrifft die ganze Mannschaft. Von Trainer Pepijn Lijnders bin ich bislang begeistert. Man spürt, dass er Freude an der Arbeit hat. Und die Jungs glauben und folgen ihm. Die große Frage war: Kann er auch Cheftrainer? Bis jetzt eindeutig ja.

Das neue Format in der Champions League sehe ich sehr positiv. In den Gruppen ist es vor allem für die Großen oft nach drei, vier Spielen um nichts mehr gegangen. Jetzt bleibt es spannend bis zum Schluss. Außerdem rückt der im Fußball bekannte Satz „In einem Spiel ist alles möglich“ in den Fokus. Ich glaube schon, dass wir die eine oder andere Überraschung erleben werden.

Man darf nicht naiv sein – natürlich wurde der Modus geändert, um noch mehr Geld zu lukrieren. Aber ich sehe es auch als Chance für kleinere Vereine, die mit zwei Spielen mehr auch mehr verdienen können.

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Source:: Kurier.at – Sport

      

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