
Keine Frage, das war eine Runde für Sturm Graz. Die Steirer feierten nicht nur einen wichtigen Sieg in Salzburg, sie konnten sich auch in der Tabelle ein wenig absetzen – weil mit der Austria der erste Verfolger im Derby patzte. Eine Woche vor Ostern liegt Sturm drei Punkte vor den Violetten und fünf vor Salzburg. Der Kurs Richtung Titelverteidigung stimmt – auch wenn man den Meistersekt noch lange nicht einkühlen will.
„Wir sind sehr glücklich, dass wir die drei Punkte gemacht haben“, sagte Otar Kiteishvili, der in Salzburg mit zwei Treffern zum Matchwinner wurde. Der Blick auf die Tabelle lässt aber auch ihn noch relativ kalt. „Es sind noch sieben Partien zu spielen, das sind für uns sieben Finalspiele“, stellte er klar. Sein Versprechen: „Wir werden in jedem Spiel kämpfen. Dann sehen wir, was herauskommt.“
Sein Trainer sieht das ganz ähnlich, auch Jürgen Säumel betonte nach dem 2:1-Erfolg, dass noch sieben Spiele ausstehen würden. Den Stolz auf seine Mannschaft konnte er jedoch nicht verbergen. „Wie die Mannschaft mit einem Mann weniger versucht hat, nicht nur zu verteidigen, sondern auch Nadelstiche zu setzen, macht mich einfach stolz. Sie hat Mentalität gezeigt und Sturm-Tugenden auf den Platz gebracht, deswegen freut mich der Sieg sehr.“ Der Kampf um die Meisterschaft bleibe „eng und spannend“. Säumel: „Es ist nichts entschieden, alles ist offen.“
So groß die Freude bei Sturm war, so groß war die Enttäuschung bei Salzburg. Weil man laut Trainer Thomas Letsch ein Spiel verloren hat, „das wir niemals verlieren hätten dürfen“. Es war die erste Niederlage in der Liga unter dem Deutschen, der zugab: „Das tut weh.“ War’s das mit dem Titeltraum in Salzburg? „Wer jetzt glaubt, dass wir aufgeben, der täuscht sich“, stellte Letsch klar. „Wir werden uns nicht eingraben, es gibt noch sieben Spiele.“ Heißt 21 Punkte.
Kapitän Mads Bidstrup war nach Schlusspfiff gezeichnet. „Wir haben eine auf die Schnauze bekommen“, gab der Däne zu. Um gleich im nächsten Satz klarzustellen: „Aber wir müssen und werden wieder aufstehen.“
Die besseren Karten im Titelkampf hat dennoch Sturm. Nicht zuletzt, weil die Verfolger Austria und Salzburg am Ostersonntag aufeinandertreffen und sich womöglich gegenseitig Punkte wegnehmen.
Source:: Kurier.at – Sport