Salzburgs Sportvorstand Schröder: „Bei Witzen über Deutsche lache ich mit“

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Rouven Schröder spricht über die Salzburger Krise, wie er sich als Deutscher in Österreich fühlt, das anstehende Champions-League-Spiel gegen Real Madrid am Mittwoch und seinen Opa

Rouven Schröder (49) ist seit Dezember Geschäftsführer Sport in Salzburg und soll den ehemaligen Serienmeister aus der Krise führen.

KURIER: Hatten Sie schon Zeit, Salzburg kennenzulernen, sich einzuleben?

Rouven Schröder: Wenn man 49 Jahre alt ist und Salzburg noch nicht erlebt hat, dann hat man was falsch gemacht. Es ist eine wunderschöne Stadt – aber in den ersten Wochen habe ich das leider noch nicht so genießen können. Ich war hauptsächlich im Stadion, im Trainingszentrum oder im Büro. Bis jetzt macht es großen Spaß. Was die Arbeit und die Mitarbeiter betrifft, habe ich mich sicher schon sehr gut eingelebt.

Salzburg ist Ihre erste Station in Österreich. Haben Sie schon Unterschiede zu Deutschland feststellen können? Eigenheiten?

Ich bin ein weltoffener Mensch. Das Thema Deutschland – Österreich habe ich nie in mir gehabt. Ich habe mich mit allen Menschen immer grundsätzlich wohl gefühlt, egal wo das war. Viele sagen ja, dass es eine Diskrepanz zwischen Deutschen und Österreichern gibt, ich habe nie so empfunden. Bei Witzen über Deutsche lache ich meistens mit. Natürlich sind in Deutschland mehr Zuschauer im Stadion, die Stadien sind größer. Aber ich bin mit voller Überzeugung zu Salzburg gekommen, für mich ist das kein Abstieg, sondern eine absolute Herausforderung.

Wo sehen Sie die Gründe für Salzburgs Krise?

Die Konkurrenz schläft nicht. Wenn du es nicht gut machst, bist du auch in Österreich nicht Erster oder Zweiter. Der FC Red Bull Salzburg hatte über viele Jahre unfassbar gute Spieler, die sich toll entwickelt haben. Wir haben jetzt auch sehr gute Spieler, aber wir haben diese innere Geschlossenheit nicht gehabt. Jeder hat ein bisschen für sich gespielt.

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Und Salzburg spielt keinen Red-Bull-Fußball mehr … 

Ich habe beobachtet, dass wir ein Stück von unserem Fußball weggekommen sind. Uns war klar, dass wir einen Trainer holen wollen, der den Klub aus dem FF kennt. Er soll Stück für Stück dafür sorgen, dass wir wieder zu unserer Art von Fußball kommen. Wichtig ist die Identifikation, dass jeder sich zum Klub bekennt. Auch mental sich dazu bekennt und nicht schon auf den nächsten Schritt aus ist. Der erste Schritt kommt ja bekanntlich vor dem zweiten. Und man muss erwähnen, dass unter dem neuen Trainer der Konkurrenzkampf wieder neu entfacht ist.

Sie haben in Ihrer Karriere schon einige schwierige Herausforderungen gemeistert. Was haben Sie daraus gelernt?

Man muss vorne weggehen, das, was man sagt, dazu muss man auch stehen. Die Geschlossenheit ist genauso wichtig wie der Erfolgshunger. Ich möchte jedes Spiel gewinnen, ich möchte immer ans Maximum kommen. In gewissen Situationen muss man auch den Finger in die Wunde legen, Dinge klar ansprechen. Wenn man einmal unpopuläre Entscheidungen für die Sache treffen muss, dann muss man sie treffen. Die Gruppe, in diesem Fall der Klub, steht über Allem.

Ihr erster Transfer war ein ungewöhnlicher – weil Onisiwo schon 32 Jahre alt ist. Gibt es eine Trendwende? 

Nein, wir wollten einfach noch einen erfahreneren Spieler in der Kabine haben, der sich auch mit …read more

Source:: Kurier.at – Sport

      

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