
Es gibt wohl kaum einen Sport, der dermaßen rätselhaft sein kann wie das Skispringen.
Athleten , die heute ihr schönstes Siegerlächeln zeigen, können sich einen Tag später schon wieder grün und blau ärgern. Zwischen Wolke sieben und dem Boden der Realität ist es oft nur ein schmaler Grat.
Diese persönlich bittere Erfahrung macht gerade Daniel Tschofenig. Der Überflieger des letzten Winters präsentiert sich aktuell bestenfalls wie ein Ottonormalskispringer.
Im letzten Wettkampf vor der Vierschanzentournee verpasste der Titelverteidiger am Sonntag in Engelberg sogar den Sprung in den 2. Durchgang.
EPA / URS FLUEELER
Jonas Schuster wurde am Sonntag Sechster
Diese Nullnummer ist der bisherige Tiefpunkt in der bedenklichen Abwärtsspirale, in der sich Daniel Tschofenig gerade befindet.
Der Gesamtweltcupsieger der letzten Saison war zwar standesgemäß mit einem Erfolg in Lillehammer in den Winter gestartet, seither befindet sich der 23-Jährige aber in wilden Turbulenzen.
In den letzten vier Weltcupspringen war Tschofenig nie in den Top Ten gelandet, in Engelberg folgte nun bei widrigen Windverhältnissen das sportliche K.o..
Auf ÖSV-Cheftrainer Andreas Widhölzl wartet in den sieben Tagen bis zum Tournee-Start in Oberstdorf jedenfalls einige Seelenarbeit.
Denn Tschofenig ist beileibe nicht der einzige Österreicher, der sich vor dem ersten Saisonhöhepunkt in einem Tief befindet: Auch Jan Hörl (15.), Stefan Kraft (19.) und Manuel Fettner (30.) holten sich bei der Tournee-Generalprobe kein Selbstvertrauen.
Am besten präsentierten sich im zweiten Bewerb in Engelberg die Jüngsten im Team: Jonas Schuster (22) war wie am Samstag bester Österreicher und wurde Sechster. Stephan Embacher (19) belegte Rang acht.
Die Lufthoheit im Weltcup haben freilich aktuell andere Skispringer. Der Japaner Ryoyu Kobayashi gewann in Engelberg, Weltcupleader Domen Prevc (SLO) reist als Topfavorit zur Tournee.
Source:: Kurier.at – Sport



