
Immer wieder sorgen unterklassige Vereine für große Überraschungen im nationalen Pokal. Der KURIER mit einem Blick auf die größten Pokal-Sensationen.
„Der Pokal hat seine eigenen Gesetze“ – eine oft bemühte Floskel, die sich jedoch immer wieder bewahrheitet. Jüngstes Beispiel: Arminia Bielefeld. Der Drittligist sorgte im DFB-Pokal für eine Sensation, als er am Dienstag den amtierenden deutschen Meister und Pokal-Titelverteidiger Bayer Leverkusen besiegte und damit erstmals ins Finale einzog.
Doch Bielefeld ist nicht der einzige Außenseiter, dem eine derartige Sensation gelang. Ein Blick auf einige der größten Pokalüberraschungen.
Die Amateure im Endspiel
Erst in der vergangenen Saison verblüffte der 1. FC Saarbrücken Fußballfans in ganz Deutschland. Nach überraschenden Siegen über Bayern München, Eintracht Frankfurt und Borussia Mönchengladbach erreichte der Drittligist das Halbfinale. Dort endete die Erfolgsserie mit einer 0:2-Niederlage gegen den Zweitligisten Kaiserslautern.
Eine der kuriosesten Pokalgeschichten schrieb 1993 die zweite Mannschaft von Hertha BSC. Während die Profis im Achtelfinale gegen Leverkusen ausschieden, kämpfte sich das Team aus der dritten Liga bis ins Endspiel vor. Im Finale scheiterte Hertha II schließlich – ironischerweise ebenfalls an Bayer Leverkusen.
Seit 2008 sind Zweitvertretungen im DFB-Pokal nicht mehr zugelassen.
EPA/RONALD WITTEK
Auch Energie Cottbus (1997) und Union Berlin (2001) erreichten als Drittligisten das DFB-Pokal-Finale. Doch wie zuvor Hertha II mussten sich auch diese Überraschungsteams in ihren Endspielen geschlagen geben – Cottbus unterlag dem VfB Stuttgart (0:2), Union verlor gegen Schalke 04 (0:2).
ÖFB-Cup-Sensation: Pasching als „Riesentöter“
Die größte Cup-Sensation in Österreich gelang dem FC Pasching 2013. Nachdem in den ersten drei Runden Austria Salzburg, Austria Lustenau und Austria Klagenfurt ausgeschaltet worden waren, avancierte der Regionalligist in der Folge zum „Riesentöter“.
Im Viertelfinale gelang Pasching ein 1:0-Auswärtssieg gegen Rapid Wien. Doch damit nicht genug: Im Halbfinale setzte der Drittligist seine beeindruckende Serie fort und drehte bei Kooperationspartner Red Bull Salzburg einen 0:1-Rückstand noch in einen 2:1-Erfolg. Damit schrieb Pasching Geschichte – als erster Drittligist überhaupt zog der Klub ins ÖFB-Cup-Finale ein.
Dort wartete im Ernst-Happel-Stadion der amtierende Meister Austria Wien. Doch Pasching ließ sich nicht beeindrucken und sorgte für die ganz große Sensation. Kurz nach der Pause erzielte Daniel Sobkova die 1:0-Führung, die das Team bis zum Schlusspfiff verteidigte und damit den Pokal-Triumph perfekt machte.
APA/HERBERT PFARRHOFER
epa03724086 Captain, Davorin Kablar (R) of Austrian soccer team Salzburg – FC Pasching celebrate with team members after defeating Austria Vienna in the Austrian Cup final at the Ernst Happel Stadium in Vienna, Austria, 30 May 2013. FC Pasching beat Austria Vienna 1-0. EPA/HERBERT PFARRHOFER
Auf dem Weg zum Titel besiegte Pasching nicht nur den Meister, sondern auch den Vizemeister und den Tabellendritten der Bundesliga-Saison 2012/13 – und das ohne ein einziges Heimspiel. Der Lohn für diesen historischen Erfolg war die Teilnahme an der Qualifikation zur UEFA Europa League. Dort endete das Abenteuer jedoch in der Playoff-Runde mit zwei Niederlagen gegen den portugiesischen Klub Estoril Praia.
Les Herbiers: David gegen Goliath in Frankreich
Auch in Frankreich sorgte ein Drittligist für Furore. In der Saison 2017/18 kämpfte sich VF Les Herbiers durch sieben Pokalrunden bis ins Endspiel. Auf dem Weg dorthin wurden unter anderem die traditionsreichen Vereine RC Lens und AJ Auxerre eliminiert. Im Finale wartete …read more
Source:: Kurier.at – Sport