
Generation Z orientiert sich laut einer aktuellen Umfrage bei Bankgeschäften eher an traditiionellen Werten.
Auch die Gen Z, also die 15 bis 29-Jährigen, legen bei Banken Wert auf persönliche Beratung und nutzen häufig Serviceangebote in Bankfilialen. Das ist das Ergebnis einer Umfrage, die der Bankenverband in Auftrag gegeben hat und die am Mittwoch in Wien präsentiert wurde.
Die Generation, die mit Smartphones aufgewachsen ist, im Schnitt vier Stunden täglich auf Social Media verbringt, ist laut der Umfrage bei Bankgeschäften generell eher traditionell orientiert. Familie, Sicherheit und Vertrauen sei ihr wichtig, sagte Bankverbandspräsident und Unicredit-Country-Manager Robert Zadrazil bei der Präsentation der Studie
Orientierung an Familie
Gegenüber Smartphone-Banken, wie N26 oder Revolut, sehen sich die heimischen Banken bei der Gen Z, die in Österreich immerhin 1,5 Mio. Menschen umfasst, gut aufgestellt. Auch weil sie einen Startvorteil haben. Denn 43 Prozent orientieren sich bei der Auswahl ihrer Hausbank an ihren Eltern. 30 Prozent ist es wichtig, dass eine Filiale gut erreichbar oder in der Nähe ist.
Dabei dürfte auch eine Rolle spielen, dass Filialen für viele Zugang zu Bargeld bieten und dass die Bargeldaffinität in Österreich im internationalen Vergleich noch immer sehr hoch sei, sagte Bankenverbandsgeschäftsführer Gerald Resch.
Mehr als 83 Prozent der Gen Z haben ihr Hauptkonto bei einer der großen österreichischen Banken. Wechselmotive sind neben dem Wegfall der Kontoführungsgebühren (60 Prozent), die Erreichbarkeit einer Filiale (53 Prozent) und ein besseres Online-Banking (51 Prozent).
Wohlhabende bei Neobanken
21 Prozent haben auch mindestens ein Konto bei einer Neobank. Bei lediglich 7 Prozent ist es die Hauptbankverbindung. Allerdings sind es vor allem einkommensstarke Gruppen, die über Konten bei N26 & Co. verfügen. Genutzt werden sie unter anderem zum Veranlagen und Investieren, auch in Kryptowährungen. In diesen Bereichen sei der Wunsch nach Beratung viel geringer als bei Finanzierungen, sagt Resch: „Bei Krypto kennen sie sich selber gut aus.“
Persönliche Beratung wünschen sich die jungen Kunden bei Finanzierungen, vor allem aber bei der Wohnbaufinanzierung. 81 Prozent haben bei ihrer Bank einen persönlichen Berater. Mehr als die Hälfte, die keinen hat, wünscht sich eine solche Beratung. Der Faktor Mensch werde auch künftig wichtig bleiben, sagte Resch. KI-Beratung über Chatbots aber auch Videoberatungen werden bis dato nur spärlich genutzt.
Skepsis bei Künstlicher Intelligenz
KI-Angeboten steht die Gen Z generell skeptisch gegenüber. Das Vertrauen in Finanzempfehlungen von Künstlicher Intelligenz ist mit 43 Prozent vergleichsweise gering. 65 Prozent vertrauen ihren Bankberatern, immerhin 51 Prozent auch Finanz-Influencern in den sozialen Medien.
Source:: Kurier.at – Wirtschaft