„Aus für Verbrenner-Aus“ trotz Warnungen von Experten erwartet

Wirtschaft
Mit 16,4 Prozent ist der E-Auto-Anteil bei Neuzulassungen in der EU noch nicht allzu hoch.

Am Dienstag wird die EU-Kommission überarbeitete Vorgaben für die Autoindustrie vorlegen. Wie schon seit Tagen kolportiert, soll das für 2035 geplante Aus für Verbrennungsmotoren gekippt werden. Das „Aus für das Verbrenner-Aus“ soll laut seien Befürwortern den Transformationsdruck für europäische Autohersteller lindern. Wirtschaftsexperten befürchten, dass solch eine Linderung nur von kurzer Dauer wäre, während man langfristig dem Industriestandort schade.

90 statt 100 Prozent CO2-Minderung vorgesehen

Hinter dem Verbrenner-Aus ab 2035 steht das EU-Ziel, ab 2050 Klimaneutralität zu erreichen. Unter der Annahme, dass ein Auto nach 15 Jahren verschrottet ist, wären dann die letzten Verbrenner von Europas Straßen verschwunden. Ab 2025 hätten die Flottenverbrauchsziele eine Minderung der CO2-Emissionen um 100 Prozent vorgesehen. Nun sollen es doch nur 90 Prozent sein.

E-Auto-Absatz wächst langsamer als gedacht

So oder so sieht es momentan danach aus, als ob dies schwer erreichbare Ziele sind. Anfang der 2020er-Jahre waren viele europäische Autohersteller noch sehr optimistsch, in Zukunft nur noch Elektroautos verkaufen zu können. Der Absatz von E-Pkw entwickelt sich jedoch langsamer als gedacht. Europaweit kamen Elektroautos in den ersten zehn Monaten des laufenden Jahres auf gerade einmal 16,4 Prozent Marktanteil, wie aus Daten des Branchenverbandes ACEA hervorgeht. Damit können viele dem Fahrplan von sich jährlich senkenden Flottenverbrauchszielen nicht mehr folgen.

APA / apa

Mit 16,4 Prozent ist der E-Auto-Anteil bei Neuzulassungen in der EU noch nicht allzu hoch.

EU ist Autoherstellern schon entgegen gekommen

Im Frühjahr kam die EU der Branche deshalb bereits etwas entgegen. Die CO2-Emissionen von Neuwagen sollten in diesem Jahr auf durchschnittlich 94 Gramm je Kilometer sinken, von 116 Gramm 2024. Die Autobauer bekamen mehr Zeit bis 2027, den Rückgang zu schaffen. Der europäische Herstellerverband ACEA hatte gewarnt, sonst wären 15 Mrd. Euro an Bußgeld wegen Verfehlens des Zielwertes fällig gewesen.

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Absatz von E-Autos in Österreich steigt

Die Hauptargumente von Autokäufern gegen E-Autos sind höhere Anschaffungspreise und unzureichende Ladeinfrastruktur. Der Absatz steigt dennoch. In Österreich fährt jedes fünfte neu zugelassene Auto mit Elektroantrieb. Genau waren es von Jänner bis November 2025 21,3 Prozent bzw. 56.030 Elektroautos.

Zum Vergleich: Im selben Zeitraum sind 73.707 Pkw mit Benzinmotoren und 31.028 mit Dieselantrieb hinzugekommen, sowie gut 100.000 Hybrid-Autos. Bis Elektroautos auf Österreichs Straßen in der Mehrheit sind, wird es also noch dauern. Von insgesamt 5,2 Millionen Pkw waren im Vorjahr nämlich erst knapp 201.000 mit Elektroantrieb unterwegs. Das entspricht einem Anteil von 3,8 Prozent.

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Während es mit E-Autos bergauf geht, wächst der Hybrid-Absatz noch stärker.

Hybrid-Pkw im Trend, erzeugen aber weiterhin Emissionen

Hybridantriebe liegen also im Trend. Umweltlobbyisten verweisen darauf, dass viele davon im Praxisbetrieb selten geladen werden und damit vergleichsweise viel CO2 ausstoßen. Synthetische Kraftstoffe, die oft unter dem Schlagwort „Technologieoffenheit“ zu einer emissionsfreien Autozukunft beitragen sollen, sind noch sehr teuer.

Absatz europäischer Hersteller in China ist stark geschrumpft

Autohersteller befinden sich in der Zwickmühle, eine Kundschaft zu bedienen, die Verbrenner bevorzugt, bei E-Autos technologisch mit der starken Konkurrenz aus China auf Augenhöhe zu bleiben und gleichzeitig schrumpfende Absatzzahlen auf dem allgemein schwachen Automarkt hinnehmen zu müssen. Deutsche Autohersteller haben etwa im dritten Quartal so wenig Gewinn gemacht, wie seit 2009 nicht mehr. Vor allem der sinkende Absatz in China, …read more

Source:: Kurier.at – Wirtschaft

      

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