Benko will aus der U-Haft kommen: Weiteren Enthaftungsantrag gestellt

Wirtschaft

Der Tiroler Investor befindet sich seit Ende Jänner 2025 wegen Tatbegehungsgefahr in Untersuchungshaft. Am Montag wird sich entscheiden, ob er darin bleibt.

Seit 24. Jänner befindet sich der Tiroler Investor René Benko in U-Haft. Bereits kommenden Montag wird sich entscheiden, ob Benko weiterhin in U-Haft bleibt oder auf freien Fuß gesetzt wird, bestätigten das Wiener Landesgericht und die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) am Freitag der APA.

Der Anwalt von Benko soll einen Enthaftungsantrag gestellt haben. Spätestens am 27. April hätte über die Verlängerung der U-Haft entschieden werden müssen.

„Die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft geht anhand der aktuellen Ermittlungsergebnisse davon aus, dass die Voraussetzungen der Untersuchungshaft weiterhin vorliegen“, merkte die WKStA an. „Daher hat die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft auch die Fortsetzung der Untersuchungshaft des René Benko beim Landesgericht für Strafsachen Wien beantragt.“ Nicht bestätigt wurde, dass eine Anklage noch im April bevorstehe. Aber: „Die Ermittlungen sind in vollem Gange“, teilte die WKStA dazu mit.

Gescheiterte Kapitalerhöhung

Bei der ersten Anklage soll es laut einem Bericht im Wirtschaftsmagazin „trend“ um das „Geldkarussell“ gehen, das Benko laut Vorwürfen bei der Kapitalerhöhung seiner Signa Holding 2023 in Gang gesetzt haben soll – was Benko bestreitet. Die Staatsanwaltschaft stützt sich laut Bericht auf Telefonüberwachungen und Observierungen von Benko sowie auf Zeugenaussagen von ehemaligen Geschäftspartnern.

Beim Vorwurf, das Geld im Kreis geschickt zu haben, geht es darum, dass die 35 Mio. Euro, die die Familien Benko Privatsstiftung an frischem Kapital für die Signa beisteuern sollte, gar nicht von ihm gekommen seien. In Wahrheit wurden die Mittel zuvor einer anderen Signa-Gesellschaft entzogen, über mehrere Stationen geschleust und als eigenes Geld ausgegeben, so der Vorwurf der Staatsanwaltschaft. Sie stützt sich unter anderem auf die Aussagen der damaligen Signa-Investoren Eugen Eugster (Frismag) und Ernst Tanner (Lindt & Sprüngli), die 33 bzw. 2,1 Millionen Euro für die Kapitalerhöhung eingezahlt haben.

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Beschattungen und Telefonüberwachung

Wie der „trend“ berichtet wurde Benko im Sommer 2024 über mehrere Wochen beschattet. So seien Treffen des Signa-Gründers mit einer Reihe von Personen durch Fotos dokumentiert – darunter etwa zwei Begegnungen mit Bautycoon Hans-Peter Haselsteiner, einem der großen Signa-Investoren. Die Telefone von Benko und von Ex-Signa-Multimanager Manuel Pirolt seien Mitte des vergangenen Jahres ebenfalls über einen längeren Zeitraum überwacht worden. 

Fallweise hätten die Ermittler auch bei Videokonferenzen mitgehört. Die Protokolle der abgehörten Telefonate, der aufgezeichneten Textnachrichten, von persönlichen Einvernahmen und von Eingaben auf Whistleblower-Plattformen füllten im Signa-Gerichtsakt bereits Tausende Seiten unter rund 1.200 Ordnungsnummern, berichtet der „trend“.

Die Telefonate und Nachrichten würden zeigen, dass sich Benko noch bis weit ins vorige Jahr intensiv mit unterschiedlichsten Angelegenheiten im Signa-Dunstkreis befasste. Benko hingegen bestreitet das.

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Source:: Kurier.at – Wirtschaft

      

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