
Drei neue Krebstherapien aus Wien im Zulassungsprozess. Wachstum von 8 Prozent in Österreich größer als in der Region.
Die Österreich-Tochter des deutschen Pharmakonzerns Boehringer Ingelheim blickt auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr 2024 zurück. Die Umsätze in jenen 33 Ländern, für die das Regional Center Vienna (RCV) konzernintern zuständig ist, stiegen um 5,7 Prozent auf rund 1,5 Milliarden Euro. Zählt man die Auftragsproduktion für Dritte sowie Forschung und klinische Studien dazu, kam das Unternehmen auf einen Umsatz von 2,16 Mrd. Euro.
Allein in Österreich gab es ein Umsatzplus von 8 Prozent auf 131 Mio. Euro. Die Zahl der Mitarbeiter stieg um 5 Prozent auf 3.491. Der Gesamtkonzern setzte 2024 insgesamt 26,8 Mrd. Euro um.
Kurier/Juerg Christandl
Boehringer-Ingelheim-Generaldirektor Pavol Dobrocky
Gut gefüllte Pipeline
Auch für die kommenden Jahre ist man dank einer gut gefüllten Pipeline zuversichtlich, hieß es am Donnerstag bei einem Pressegespräch in Wien. „Auf globaler Ebene streben wir bis 2030 an, bis zu 20 neue Medikamente auf den Markt zu bringen“, sagte Pavol Dobrocky, Generaldirektor von Boehringer Ingelheim RCV. Von den in Wien entwickelten, neuen Krebstherapien sollen in den nächsten ein bis drei Jahren neu zugelassen werden, hofft Dobrocky. Darunter auch eine Therapie gegen HER2-mutiertem Lungenkrebs.
Die Auswirkungen der am Mittwoch angekündigten Importzölle in den USA müsse man noch bewerten. Allerdings wurde die Pharmabranche von den Zöllen ausgenommen, weshalb am Donnerstag die Aktienkurse von Pharmaherstellern stiegen.
USA „relevanter Markt“
Die USA seien aber „ein sehr relevanter Markt“, meinte bereits am Mittwoch Konzernchef Hubertus von Baumbach bei der Pressekonferenz des Gesamtkonzerns in Deutschland. In den letzten Jahren sei etwa in eine lokale Lieferkette für das wichtige Produkt Jardiance in den USA gemeinsam mit Partnern investiert worden.
Jardiance als wichtigster Umsatztreiber
Größter Umsatztreiber im Bereich Humanpharma war im Vorjahr das vor allem zur Behandlung von Diabetes, Herzinsuffizienz oder chronischen Nierenerkrankungen eingesetzte Präparat Jardiance. Die Erlöse in der Region stiegen gegenüber 2023 währungsbereinigt um 28,6 Prozent. Auch im Bereich Tiergesundheit konnte Boehringer vor allem dank des Produktes „NextGard“ um 7 Prozent zulegen.
Grundsteinlegung in Meidling „in den kommenden Monaten“
Am Standort Wien-Meidling soll in den kommenden Monatenl zudem die Grundsteinlegung für ein neues Bürogebäude für rund 990 Beschäftigte in erfolgen. Mit Blick auf die angelaufenen KV-Verhandlungen für die chemische Industrie wollte sich Dobrocky nicht im Detail äußern. „Für uns ist wichtig, dass wir so schnell wie möglich einen positiven Abschluss haben“, so der RCV-Direktor.
Source:: Kurier.at – Wirtschaft