Ob Aktien, Gold oder Bitcoin: Mit einer diversifizierten Geldanlage waren heuer hohe Zugewinne zu erzielen. Es könnte in dieser Tonart weitergehen.
Auf das zu Ende gehende Jahr blicken viele Anleger gerne zurück. Denn es gab Gewinne auf breiter Front zu verzeichnen. Allen voran in den USA (siehe Grafik), wo die großen Techwerte wie der Chiphersteller Nvidia (Kursplus 200 Prozent) sich als die Zugpferde herausstellten und die Indizes auf Rekordwerte trieben.
Auch in Asien konnten an vielen Börsen (auf Euro-Basis) Gewinne erzielt werden, Europa und insbesondere Wien hinkten hinterher. „Im Vergleich zur europäischen Unternehmenslandschaft haben die ATX-Konzerne mit Gewinnrückgängen zu kämpfen“, erklärt Jörg Bayer von Raiffeisen Research.
Trotz politischer Unsicherheiten und einem „Schwarzen Montag“ im August war es also unterm Strich ein sehr gutes Jahr für Anleger. Gründe waren neben dem durch die Erwartungen in die Künstliche Intelligenz ausgelösten Tech-Hype die eigentlich solide Entwicklung der US-Wirtschaft und die sinkenden Geldmarktzinsen, die Kreditaufnahmen erleichtern und somit Wachstum unterstützen.
Und auch die Wahl des als sehr wirtschaftsfreundlich geltenden Donald Trump zum nächsten US-Präsidenten gab in den letzten Wochen des Jahres den Börsen noch einmal einen ordentlichen Schub.
Kurier GrafikZölle als Risiko
Doch genau dieser Trump gilt für die Entwicklung im nächsten Jahr auch als Risiko. Denn sollte er seine Zollfantasien Wirklichkeit werden lassen, wird dies den weltweiten Handel bremsen und Produkte verteuern, worunter der Konsum leidet.
Doch noch ist es nicht so weit. „Die angepeilte Körperschaftsteuersenkung von 21 auf 15 Prozent sollte in Kombination mit Deregulierungsmaßnahmen und dem weiter anhaltenden KI-Schub die Gewinndynamik bei US-Unternehmen weiter beschleunigen“, sagt Bayer.
Der Konjunkturmotor brummt…in den USA
Darüber hinaus werde es diffizil. Das globale Konjunkturbild sei nämlich so heterogen wie selten zuvor. „Während in den USA der Konjunkturmotor brummt, bekommen Europa und China den Sand nicht aus dem Getriebe.“ Im Hinblick auf die geografische Allokation spreche somit weiterhin alles für die USA. Die Szenarien für Europa seien hingegen von erheblichen Unsicherheiten geprägt.
Nach Branchen setzt Raiffeisen die Schwerpunkte auf Gesundheitswesen, Finanzen und Versorger. Der KI-Hype werde zwar weitergehen, allerdings seien die Aktien schon entsprechend teuer geworden.
Unterm Strich traut Raiffeisen dem ATX 2025 nur ein Plus von 4 Prozent zu, dem DAX rund 6 Prozent, dem Dow Jones und der Nasdaq je mehr als 10 Prozent.
Gold peilt 3000-Dollar-Marke an
Ebenfalls Rekordwerte konnte Gold erzielen, und zwar sowohl in Dollar (plus 27 Prozent Jahresperformance) als auch in Euro (plus 34 Prozent). Aktuell sind es 2.620 Dollar. „Ich kann mir vorstellen, dass wir die 3.000 Dollar im nächsten Jahr sehen“, sagt Ronald Stöferle von der Investmentgesellschaft Incrementum.
Die Nachfrage sei derzeit sehr von den Zentralbanken getrieben, die knapp 30 Prozent der jährlichen Förderung kaufen würden. Zudem gelten geopolitische Risiken und Zinssenkungen als Preistreiber. Weil Gold keine Zinsen abwirft, verstärken sinkende Zinsen die Nachfrage.
Source:: Kurier.at – Wirtschaft