Schon jetzt liegt die Biersteuer über jener von Nachbarländern. Eine weitere Anhebung könnte vor allem kleinere Brauereien bedrohen.
Schon jetzt liegt die Biersteuer in Österreich deutlich über jener einiger benachbarter Biernationen. Sind es hierzulande je 0,5l-Lager- oder Märzenbier 0,12 Euro, so sind es in Deutschland nur 0,05 Euro bzw. 0,08 Euro in Tschechien. Hinzu kommen niedrigere Mehrwertsteuersätze. Diese beträgt in Österreich 20 Prozent, in Deutschland 19 und in Tschechien gestaffelt nach
Fass-, alkoholfreies oder Flaschenbier 10, 15 oder 21 Prozent. Die Flaschenbierpreise sind somit hierzulande um rund 20 Prozent höher als in Deutschland.
Österreichs Bierbrauer fürchten nun, dass sich im Zuge der Koalitionsverhandlungen die Lage noch mehr zu ihren Ungunsten verschiebt. Die Brauereien könnten bei einer weiteren Steuererhöhung weniger wettbewerbsfähig werden, heißt es aus der Branche. Dies könnte zu einem Rückgang des Exports führen, was die heimische Produktion beeinträchtigen könnte. Sie fordern indes eine Senkung der Biersteuer.
Wenn das Bier in Österreich teurer werde, könnten Konsumenten vermehrt dazu übergehen, Bier im Ausland, vor allem in Ländern mit niedrigeren Steuersätzen, zu kaufen, so die Befürchtung. Dies würde die heimische Wirtschaft schwächen und den Einzelhandel belasten.
Die größte Sorge in der heimischen Branche: Eine Steuererhöhung könnte die finanziellen Belastungen für kleinere, regional operierende Brauereien verstärken und so zur Schließung von Betrieben führen, was negative Auswirkungen auf die Regionalwirtschaft hätte. Lieferanten, Verpackungs- und Transportunternehmen wären infolge dann ebenso betroffen.
Marktteilnehmer rechnen bei einer Steuererhöhung auch mit negativen Folgen für die Gastronomie. Diese sei schon seit der Pandemie stark unter Druck: Zahlreiche Betriebe, einem speziell für kleine und mittelständische Brauereien besonders wichtigen Absatzkanal, erlebten in den Jahren seit der Pandemie Ergebniseinbrüche von bis zu fünfzig Prozent.
Brauereien sind wichtige Abnehmer von regionalen Rohstoffen wie Gerste und Hopfen. Ein Rückgang der Bierproduktion könnte somit auch negative Effekte auf die landwirtschaftliche Produktion und die Einkünfte der Bauern haben, heißt es.
Sollte der Konsum aufgrund der erhöhten Preise stark zurückgehen, könnte dies zu einem Rückgang der Steuereinnahmen führen, so die Annahme. da die reduzierte Menge an verkauftem Bier die Einnahmen aus der Biersteuer mindern könnte.
Source:: Kurier.at – Wirtschaft