Der Vorwurf: Verletzung des Amtsgeheimnisses. Er soll die Banker vor Prüfungen vorab informiert haben.
Die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) hat in der Causa Commerzialbank Anklage gegen einen ehemaligen Mitarbeiter der Abteilung Bankenrevision der Österreichischen Nationalbank (OeNB) erhoben. Der Vorwurf: Verletzung des Amtsgeheimnisses. Ein entsprechender Strafantrag wurde laut WKStA beim Landesgericht Korneuburg eingebracht. Der Verdächtige soll anscheinend durch sein Handeln die illegalen Machenschaften innerhalb der Bank de facto gestützt haben.
„Laut Anklage hat der OeNB-Mitarbeiter den Vorstandsvorsitzenden und weitere Mitarbeiter der Commerzialbank Mattersburg mehrfach über bevorstehende Bankprüfungen der Österreichischen Nationalbank vor der offiziellen Verständigung widerrechtlich informiert, ebenso über die voraussichtlichen konkreten Themen der Bankprüfung“, heißt es in einer Aussendung der WKStA. „Durch diesen Geheimnisverrat habe der Angeklagte den Vorstandsvorsitzenden vorab gewarnt und eine längere Vorbereitungszeit als gesetzlich vorgesehen sowie eine gezielte Vorbereitung auf die Prüfthemen ermöglicht.“
Und weiters heißt es: „Dadurch sei die Arbeit der Bankenrevision bei den Prüfungen vor Ort erheblich erschwert und damit die Ordnungsgemäßheit und Effektivität der Bankenprüfung und Bankenaufsicht im Hinblick auf die Commerzialbank massiv eingeschränkt worden. Dies betrifft die Prüfungen in den Jahren 2015, 2017 und 2020 und damit sämtliche Prüfungen in diesem Zeitraum bis zur Insolvenz der Bank.“
Dem Verdächtigen drohen bis zu drei jahre Haft. Weitere Vorwürfe gegen den Angeklagten sind hingegen eingestellt worden.
Source:: Kurier.at – Wirtschaft
