Chinesische KI lässt Kurse von Tech-Aktien einbrechen

Wirtschaft

Vor allem US-Titel betroffen. Auch die Titel des deutschen Energietechnikkonzerns Siemens Energy knicken ein.

Der Hype um ein chinesisches Billigmodell für Künstliche Intelligenz (KI) bringt Techkonzerne an der Wall Street unter Druck. Die Aktien des KI-Chipherstellers Nvidia verzeichnete zwischenzeitlich ein Minus von 13 Prozent, Microsoft minus 8 Prozent, Alphabet minus 5 Prozent. Die Aktie von Stargate-Partner Oracle verlor knapp 10 Prozent, Softbank erging es ebenso. Das plötzliche Auftreten von DeepSeek erschüttert das Vertrauen von Anlegern in die Profitabilität von zahlreichen Unternehmen, die sich im KI-Bereich engagieren.

In Deutschland erwischte es vor allem die Aktie von Siemens Energy. Sie hat in den vergangenen Tagen einen Höhenflug erlebt, der am heutigen Montag jäh beendet wurde. Knapp minus 20 Prozent verzeichnete das Wertpapier des deutschen Energietechnikunternehmens. Als Hauptgrund für den Absturz wird eine Entwicklung aus China gesehen, die derzeit auch die Aktien anderer Technologiekonzerne auf Talfahrt schickt.

DeepSeek stellt Stargate in den Schatten

Die Rede ist von DeepSeek. Das chinesische Unternehmen hat vor einer Woche erstmals eine künstliche Intelligenz namens R1 vorgestellt. Sie soll leistungsmäßig mit KI-Modellen von Branchenprimus OpenAI mithalten können, aber auch mit weniger leistungsstarker Hardware zurechtkommen. Die Entwicklungskosten hätten laut DeepSeek unter 6 Millionen Dollar betragen – ein Bruchteil von Projekten der westlichen Konkurrenz.

Die Vorzüge der KI wurden auch beim Weltwirtschaftsforum in Davos diskutiert. Nun scheinen Anleger nicht mehr so überzeugt davon zu sein, dass OpenAI in der KI-Welt künftig den Ton angeben wird. Das US-Unternehmen hat vor 5 Tagen mit viel Pomp sein Projekt Stargate angekündigt. Der erneut frisch gebackene US-Präsident Donald Trump verkündete im Weißen Haus, dass OpenAI gemeinsam mit den Partnern Oracle und Softbank 500 Milliarden Dollar in neue, besonders leistungsfähige Rechenzentren investieren will.

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Weniger Energiebedarf, weniger Infrastruktur

Hier kommt Siemens Energy ins Spiel. Das deutsche Unternehmen ist u.a. auf den Ausbau von Stromnetzen spezialisiert, hat mit der Tochter Siemens Gamesa aber auch einen wichtigen Player bei Windenergie. Die Rechenzentren für das Projekt Stargate werden viel Energie und die dafür notwendige Infrastruktur benötigen. Siemens Energy, das in den USA gut aufgestellt ist, sah sich für diese Aufgaben im „Sweet Spot“, wie Aufsichtsrat Joe Kaeser in Davos verkündete.

An der Börse rief das eine euphorische Reaktion hervor. Der Aktienkurs stieg in etwa um den Wert an, den er nun verloren hat. Insgesamt hält sich der Kurs immer noch auf einem hohen Niveau. Innerhalb des verganenen Jahres hat sich der Kurs immer noch fast verdoppelt – die heutigen Verluste miteingerechnet. Neue Strominfrastruktur ist angesichts von Dekarbonisierung und Elektrifizierung auch abseits von KI-Projekten gefragt.

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Source:: Kurier.at – Wirtschaft

      

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